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Kiews Großerzbischof verlangt gerechten Friedensvertrag

Nach dem Eklat zwischen Trump und Selenskyj sind die Sorgen in der Ukraine groß. Kiews Großerzbischof Schewtschuk will seinen Landsleuten Mut machen.

Swjatoslaw Schewtschuk, griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew
Swjatoslaw Schewtschuk, griechisch-katholische Großerzbischof von KiewImago / Ukrinform

Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat erneut zum Kampf für die Rechte und die Würde der Ukraine aufgerufen. Diese Woche werde neben schweren Gefechten an der Front und täglichen Luftangriffen auf ukrainische Städte wahrscheinlich als eine Zeit der internationalen diplomatischen Turbulenzen in die Geschichte eingehen, sagte er in seiner wöchentlichen Videoansprache.

Das bezog der 54-Jährige offenbar auf den Eklat zwischen den Präsidenten der USA und der Ukraine, Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj. “Die Ukraine ist gezwungen, für ihre Rechte, ihre Würde und ihre Gerechtigkeit zu kämpfen, auch wenn es um den Frieden geht”, so Schewtschuk.

Großerzbischof: Friedensvertrag braucht Wahrheit und Gerechtigkeit

Es könne “kein Friedensvertrag ohne Wahrheit und Gerechtigkeit unterzeichnet werden”. Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen ukrainischen griechisch-katholischen Kirche weiter: “Viele Menschen sprechen heute über Territorien in der Ukraine. Aber unsere Kirche und unser Staat schützen die Menschen, ihr Existenzrecht, ihre Freiheit.”

Seinen ukrainischen Landsleuten riet Schewtschuk: “Habt keine Angst vor den Mächtigen dieser Welt!” Gott sei der einzige wahre Verbündete der Ukraine. Trotz verschiedener Signale aus westlichen Hauptstädten müssten die Ukrainerinnen und Ukrainer für einen Sieg ihres Landes einen kalten Verstand, ein heißes Herz und einen eisernen Willen haben.

Sorge nach Treffen im Weißen Haus

Zuletzt war das Treffen von Präsident Trump mit Selenskyj und Vizepräsident J.D. Vance im Weißen Haus zu einem öffentlichen Streitgespräch eskaliert. Trump warf Selenskyj vor, einen Dritten Weltkrieg zu riskieren. Vance sagte, Selenskyj zeige keine Dankbarkeit. Der ukrainische Präsident verließ daraufhin vorzeitig das Weiße Haus, ohne ein Rohstoffabkommen zu unterschreiben.