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Kiel: Demo gegen Kürzungspläne für Freiwilligendienste

Unter dem Motto „Wir sind freiwillig! – Unersetzlich.“ ruft die Diakonie Schleswig-Holstein am Dienstag (10. Oktober) in Kiel zu einer Demonstration gegen die Kürzungspläne für die Freiwilligendienste auf. Der Aufruf erfolge gemeinsam mit dem Landesarbeitskreis Freiwilligendienste, teilte die Diakonie am Freitag mit. Einen Tag später (11. Oktober) berät der Haushaltsauschuss des Bundestages über die von der Bundesregierung geplanten Einsparungen.

Sollten Einsparungen tatsächlich umgesetzt werden, wäre ein Drittel aller Stellen beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) gefährdet, hieß es. Die Demonstration beginnt um 13 Uhr im Bernhard-Harms-Weg, zur Teilnahme aufgerufen sind alle Träger und Einsatzstellen aus Schleswig-Holstein, die FSJ und BFD anbieten, sowie Freiwillige und Unterstützende der Dienste.

Die geplanten Einsparungen zeugten von einer mangelnden Wertschätzung für alle Freiwilligen, „die sich tagtäglich für andere Menschen einsetzen und damit zum Gelingen sozialer Arbeit beitragen“, sagte Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß. Im Koalitionsvertrag habe die Bundesregierung noch festgeschrieben, dass die Freiwilligendienste ausgebaut werden sollen, „nun möchte sie genau hier sparen“. Naß: „Angesichts des gravierenden Fachkräftemangels wäre es fatal, wenn wir dieses wichtige Instrument der Fachkräftegewinnung verlören.“

Die Bundesregierung möchte 2024 bundesweit 78 Millionen Euro bei den Freiwilligendiensten einsparen, 2025 weitere 35 Millionen Euro. In Schleswig-Holstein engagieren sich insgesamt rund 3.000 Freiwillige in sozialen Einrichtungen, Sportvereinen, aber auch im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Mit den geplanten Kürzungen würden den Angaben zufolge rund 1.000 Stellen wegfallen.