Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen sollen künftig durch „KI-Agenten“ Unterstützung im Mathematik- oder Deutschunterricht erhalten. Die durch Künstliche Intelligenz (KI) generierten Lehr- und Lernpartner sollen unter anderem das Verstehen mathematischer Aufgaben fördern, sprachliche Tipps geben oder zeigen, wie sich Gedichte interpretieren lassen, wie das Schulministerium am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Die Anwendungen sind Bestandteil des Forschungsprojekts „Kimadu“ (Künstliche Intelligenz im Mathematik- und Deutschunterricht).
„Wir laden alle Schulen in Nordrhein-Westfalen ein, von den bisherigen Erfahrungen im Kimadu-Projekt zu profitieren“, sagte Ministerin Dorothee Feller (CDU). Die Lehrerinnen und Lehrer könnten die neuen „KI-Agenten“ weiterentwickeln und jederzeit an die Bedürfnisse ihrer Schüler anpassen. Es handle sich um einen „laufenden Prozess“, betonte Feller.
Bei der Entwicklung von „KI-Agenten“ steht die Universität Siegen als Projektpartner den beteiligten Lehrkräften zur Seite. Unter der Leitung der Wissenschaftler Ingo Witzke und Torsten Steinhoff erhalten sie Schulungen für einen didaktisch durchdachten Umgang mit KI, wie es hieß. Bei Besuchen in den Schulen stellen die beiden Professoren sowohl den digitalen Entwicklungsstand als auch die Bedarfe der Schulen fest. Darüber hinaus sind Fachtage geplant.
Um die Lehrerinnen und Lehrer die Anwendung von KI näherzubringen, hat das Schulministerium außerdem eine landesweite „KI-Skilling“-Initiative ins Leben gerufen. Ziel ist es, die rund 200.000 Lehrkräfte in NRW zu unterstützen, Lernprozesse mit KI-gestützten Impulsen weiterzuentwickeln, Unterricht personalisierter zu gestalten und Kinder und Jugendliche individueller zu fördern.
Dafür stehen den Angaben zufolge kostenfreie digitale Angebote bereit, die flexibel nutzbar sind. Bislang gab es sechs Schulungen mit etwa 3000 Teilnehmern. Auch Schulungsangebote für Schulleitungen werden sukzessive hinzugefügt.