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Kein Faktenwissen

Gedanken zum Predigttext am 1. Sonntag nach Trinitatis Von Katharina Schridde

Von Katharina Schridde

Am Ende eines jeden Abends bekommen die Teilnehmenden des Glaubenskurses unserer Gemeinde eine kleine Perle geschenkt. Als wir den Kurs jetzt zu Pfingsten (vorläufig) beendet haben, wurden die aufgefädelten Perlenschnüre gezeigt – fröhlich und in der Gewissheit, dass sie uns helfen werden uns zu erinnern. Jede Perle ein „Geheimnis des Glaubens“.Sichtbare und fühlbare Zeichen sind wichtig. Nicht um das Unsagbare in kleine Formen zu zwingen, sondern um über sich hinauszuweisen auf den, der gemeint ist mit unseren Worten, Zeichen, Bräuchen. In allen Traditionen und Religionen haben sich Menschen solche Erinnerungszeichen geschaffen. In der jüdischen Tradition sind sie fester Bestandteil des täglichen Gebetes und der Gestaltung der Wohnungen und Häuser, denn sie sind aufgeschrieben in der Tora, im 5. Buch Mose, dem Predigttext dieses Sonntags. Das „Schma Israel“, ältestes Glaubensbekenntnis der jüdischen Tradition, ruft zuerst ins Hören. „Höre, Israel!“ Das Hören und Ausgerichtetsein auf den einen, von dem alles Leben, Glauben, Denken, Wissen ausgeht, steht am Anfang. Dieses „Höre“ ruft uns ins Heute: Was wir heute hören, kann etwas anderes sein als das gestern Gehörte und das noch Unerhörte von morgen (…)

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Predigttext am 1. Sonntag nach Trinitatis: 5. Mose 6,4–94 Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein. 5 Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. 6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen 7 und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst. 8 Und du sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein, 9 und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore.