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Katholischer Preis gegen Rassismus für sächsischen Pfarrer

Die katholische Kirche ehrt Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit: Mit 78 Bewerbungen war das Interesse groß. Ein Preis geht nach Prina, wo eine Geflüchteten-Ausstellung quasi “Kirchenasyl” bekam.

Pfarrer Vinzenz Brendler aus dem sächsischen Pirna erhält den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Der Hauptpreis geht an das Projekt “Frauen, die Mut machen” des Caritasverbandes Minden, den zweiten Preis teilt sich Brendler mit einem Wohnungsvermittlungsprojekt des Verbandes IN VIA in München, wie die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Dienstag in Bonn mitteilten. Die Preisverleihung findet am 6. Mai in Berlin statt.

Brendler hatte im vergangenen September die Klosterkirche in Pirna als Raum für eine Ausstellung über Geflüchtete in Sachsen zur Verfügung gestellt, nachdem der örtliche Landrat die im Landratsamt geplante Schau noch vor der Eröffnung wieder hatte abbauen lassen. “Es geht darum, Menschen, die zu den Schwächsten gehören, ein Gesicht und eine Stimme zu geben”, hatte Brendler damals seine Entscheidung begründet. “Ich möchte Räume zur Verfügung stellen. Das Evangelium gebietet dies gegenüber den Menschen, die gezeigt werden.”

Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Der katholische Flüchtlingsbischof und Hamburger Erzbischof, Stefan Heße, erklärte: “Wir erleben massive Versuche, Rassismus salonfähig zu machen und die Gesellschaft zu spalten.” Mit dem Preis wolle man Initiativen stärken, die dagegen vorgehen. Insgesamt hatten sich den Angaben zufolge 78 Institutionen oder Personen um den Preis beworben.