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Katholische Kirche besorgt über jüngste Wahlumfrage für Sachsen

Die jüngste Wahlumfrage für Sachsen, aus der die AfD deutlich als stärkste Kraft hervorgeht, sieht die katholische Kirche mit Sorge. Dass es der AfD gelungen sei, weitere Stimmen für sich zu gewinnen, sei ebenso besorgniserregend wie die Tatsache, dass die im Freistaat und im Bund an der Regierung beteiligte SPD laut der Umfrage aus dem Landtag zu rutschen drohe, sagte die Leiterin des Katholischen Büros Sachsen, Daniela Pscheida-Überreiter, am Mittwoch dem Portal katholisch.de. Der sächsische Verfassungsschutz stuft den AfD-Landesverband seit Dezember als gesichert rechtsextremistisch ein.

In einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Civey und der “Sächsischen Zeitung” kam die AfD erstmals auf 37 Prozent und die derzeit regierende CDU auf 33 Prozent; vor einem Monat lagen beide Parteien in der gleichen Umfrage noch gleichauf. Die SPD kam auf drei Prozent, die FDP auf ein Prozent. Die Grünen erzielten sieben Prozent, die Linken acht Prozent. In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.

Pscheida-Überreiter erklärte: “Die Ergebnisse machen die derzeitige Stimmung im Land deutlich und das gilt es erst einmal ganz nüchtern zur Kenntnis zu nehmen.” Zugleich sieht sie auch Ursachen auf der bundespolitischen Ebene. Die Bundesregierung arbeite zu wenig daran, Verunsicherung aufzufangen und das Vertrauen der Bevölkerung in ihr Handeln zu stärken: “Für mein Verständnis wird zu wenig erklärt, den Sorgen und Anliegen der Menschen – gerade hier im Osten – argumentativ zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Bei mir entsteht da manchmal der Eindruck einer gewissen Unsensibilität gegenüber der Gefühlslage der Menschen.” Pscheida-Überreiter leitet seit vergangenem Oktober das Katholische Büro Sachsen, das die Verbindungsstelle der Kirche in die Landespolitik ist.

Auf die Frage, ob und wie ein Sieg der AfD bei der bevorstehenden Landtagswahl noch verhindert werden könne, sagte Pscheida-Überreiter, insgesamt müsse der Blick stärker auf das gelenkt werden, “was gut läuft, was tagtäglich geleistet und geschafft wird und wofür wir dankbar sein können”. Die Umfragewerte zeigten ja auch: “Mehr als 60 Prozent der Menschen in Sachsen würden sich nicht für eine Politik der AfD entscheiden”.

Darüber hinaus sei es wichtig, an den Gestaltungswillen der Menschen zu appellieren und Anreize für Engagement und die Übernahme von Verantwortung zu schaffen: “Es braucht eine positive Vision, die Lust und Mut macht, die Herausforderungen und Veränderungen unserer Zeit nach eigenen Kräften mitzugestalten.”