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Katholische Ackermann-Gemeinde will AfD-Mitglieder ausschließen

Ein von Vertriebenen und Flüchtlingen gegründeter katholischer Verband setzt ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Die Ackermann-Gemeinde beruft sich auf einen Beschluss der Bischofskonferenz.

Die AfD hat ein großes antidemokratisches Netzwerk, sagt die Mobile Beratung
Die AfD hat ein großes antidemokratisches Netzwerk, sagt die Mobile BeratungImago / Eibner

Die katholische Ackermann-Gemeinde will keine AfD-Mitglieder in ihren Reihen dulden. Der katholische Verband in München informierte selbst über einen Unvereinbarkeitsbeschluss. Verbandsmitglieder, die bei der AfD oder einer anderen Partei mit völkisch-nationaler Gesinnung aktiv seien, werden dazu aufgefordert, dieses Engagement zu beenden. Ohne eine solche Distanzierung würden sie aus der Ackermann-Gemeinde ausgeschlossen. Das habe der Vorstand einstimmig entschieden.

Die Ackermann-Gemeinde wurde 1946 im Westen Deutschlands von vertriebenen Katholiken aus dem Sudetenland gegründet. Ihr Name lehnt sich an die etwa 600 Jahre alte spätmittelalterliche Prosadichtung “Der Ackermann aus Böhmen” an. Dem Verband gehören rund 5.000 Mitglieder an. Er engagiert sich in der Versöhnungs- und Partnerschaftsarbeit mit der Tschechischen und der Slowakischen Republik. In Tschechien gründete sich 1998 ein Verband mit gleichem Namen und gleicher Zielsetzung.

AfD-Mitglieder in der Kirche: Ackermann-Gemeinde “steht für Versöhnung”

“Wir werden uns als Christen jeder nationalistisch begründeten Ausgrenzung widersetzen und uns mit aller Kraft weiterhin für ein lebendiges und demokratisches Europa einsetzen”, sagte der Bundesvorsitzende Albert-Peter Rethmann. Der Vorstandsbeschluss lehnt sich an eine Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz vom vergangenen Frühjahr an. Sie trägt den Titel “Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar”.

Die Ackermann-Gemeinde stehe für die Versöhnung der Völker sowie die Schwachen und Verfolgten ein. “Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Hass haben bei uns keinen Platz”, heißt es in dem Beschluss.