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Kasseler Elisabethkirche erhält Notdach

Aus noch ungeklärter Ursache ist das Dach der katholischen Kasseler Elisabethkirche am 6. November eingestürzt. Allein das provisorische Dach werde wohl mehrere tausend Euro Miete pro Monat kosten.

Nach dem Einsturz ihres Daches bekam die Kasseler Elisabethkirche ein Notdach
Nach dem Einsturz ihres Daches bekam die Kasseler Elisabethkirche ein NotdachImago / epd

Nach dem Dacheinsturz der Kasseler Elisabethkirche kommen auf die Kirchengemeinde hohe finanzielle Kosten zu. Die Kirche werde eingerüstet, ein Drittel der Dachfläche erhalte ein Notdach, sagte der Projektleiter Kultur in der Elisabethkirche, Marcus Leitschuh, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Allein das provisorische Dach werde mehrere tausend Euro Miete pro Monat kosten. Das Dach der katholischen Kirche im Zentrum der Kasseler Innenstadt war am 6. November eingestürzt. Die Ursache ist noch unklar. Das Gebäude gehört der Kirchengemeinde.

Das eingestürzte Dach „quetsche“ sich in die Pfeifen der Bosch-Bornefeld-Orgel, berichtete Leitschuh. Das provisorische Dach werde zunächst in dem Bereich installiert, in dem sich Wertgegenstände befinden. Hinter der Orgel lagerten auch drei Tischbein-Gemälde.

Kirche steht für „eine starke Öffnung in die Stadtgesellschaft“

Betroffen von dem Dacheinsturz seien die Pfarrgemeinde sowie zahlreiche Gemeinden und Gruppen, die die Elisabethkirche nutzen. Sie müssten auf andere Kirchen ausweichen. In den nächsten Wochen werde die Gemeinde ein langfristiges Konzept entwickeln, in Nachbarkirchen auszuweichen und Kooperationen zu starten.

Die Elisabethkirche ist auch eine Kunst- und Kulturkirche. Es finden dort Konzerte und Veranstaltungen statt. Während der Kunstausstellung documenta wurden in den vergangenen Jahren jeweils begleitende Gegenwartskunst-Ausstellungen im Kirchraum gezeigt. Viele Menschen seien mit der Elisabethkirche schon lange verbunden, berichtete Leitschuh. Die Kirche stehe für „eine starke Öffnung in die Stadtgesellschaft“. Die Frage sei, ob ein Wiederaufbau finanziell überhaupt möglich sei. Laut Pfarrgemeinderat besteht eine „enorme Spenden- und Hilfsbereitschaft“, etliche Ideen und Anfragen gingen beim Pfarrbüro ein.

Gottesdienst beginnt mit Gebet vor der Kirche

Am Freitagabend gibt es am traditionellen Elisabethtag einen Gottesdienst und Empfang für Haupt- und Ehrenamtliche mit dem Fuldaer Bischof Michael Gerber. Der eigentlich in der Kirche geplante Gottesdienst um 19 Uhr beginnt jetzt mit einem Gebet vor der Kirche. Danach ziehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer musikalischen Vesper in die evangelische Martinskirche.