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Karneval in Venedig widmet sich Marco Polo

Nicht nur in Deutschland geht das närrische Treiben seinem Höhepunkt entgegen. Auch in Venedig stehen alle Zeichen auf Karneval. In diesem Jahr ehrt die Lagunenstadt den Weltenbummler Marco Polo zum 700. Todestag.

Der Karneval in Venedig geht seinem Höhepunkt entgegen. Am Rosenmontag (12. Februar) werden unter dem Motto “Nach Osten. Die erstaunliche Reise von Marco Polo” die typischen Kostüme von acht italienischen Regionen auf dem Markusplatz zu sehen sein, wie die Stadt Venedig ankündigte. Gezeigt würden die teils über Jahrhunderte überlieferten Masken vom Piemont bis Sizilien, von Venetien bis Sardinien, von den Marken über die Basilikata und Apulien bis Kalabrien. Dazu reisen ausgewählte Gruppen mit rund 200 Teilnehmern an, hieß es.

“Die traditionellen Masken repräsentieren nicht nur die Essenz des Karnevals, sondern auch das eigentliche Gefüge unserer nationalen Identität”, erklärte Stadträtin Paola Mar. “Sie sind Hüter tausendjähriger Geschichten und Träger jahrhundertealter Traditionen.” Damit verwandle sich der Markusplatz in eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen früheren und kommenden Generationen, sagte Mar.

In diesem Jahr widmet die Lagunenstadt ihr farbenprächtiges Fest einem ihrer bedeutendsten Söhne: dem Kaufmann und Weltenbummler Marco Polo (1254-1324), der vor 700 Jahren starb. Zu seinen Ehren soll Venedig bis Aschermittwoch zur Landkarte seiner Entdeckungen werden. Mit seinem Wirken über Grenzen und Kulturen hinweg sei er zum Botschafter Venedigs geworden und habe die Welt verändert, so die Touristenmetropole.

In der ganzen Stadt, auf den Inseln Murano, Burano und Tercello bis zum Festland sollen entsprechend geschmückte Festwagen zu sehen sein. Ebenso beteiligen sich die klassischen Einrichtungen von Kunst und Theater in Zusammenarbeit mit der Biennale am Karnevalsprogramm. Nicht fehlen dürften die traditionelle Wahl der schönsten Maske und der Schönheitswettbewerb der “12 Marias”.

Auch dank der Federführung des Künstlerischen Leiters des Teatro La Fenice, Massimo Checchetto, werde sich Venedig in ein fantastisches Land verwandeln, in dem die von Marco Polo bereisten Zivilisationen und Kulturen Gestalt annehmen, verspricht die Lagunenstadt. Der Sohn einer venezianischen Händlerfamilie, der dort am 8. Januar 1324 starb, wurde vor allem durch seine Reiseberichte aus dem Kaiserreich China bekannt.