Der Träger des Internationalen Karlspreises, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, hat US-Präsident Donald Trump offiziell für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. In seinem Schreiben an das norwegische Nobelkomitee heißt es unter anderem: “Wir haben miterlebt, wie die Führung von Präsident Trump den Frieden im Nahen Osten konkret vorangebracht und die Sicherheit und Würde religiöser Gemeinschaften weltweit gestärkt hat.” Das Schreiben liegt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor. Zuerst hatte die “Bild”-Zeitung berichtet.
Trump möchte Friedensnobelpreis
Damit schließt sich der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz vorherigen Forderungen an, Trump den weltweit höchsten Friedenspreis zu verleihen. Auch Trump selbst hatte sich mehrfach für den Preis ins Spiel gebracht. Hintergrund waren die Friedensverhandlungen für ein Ende des Gazakrieges. Allerdings hatte das Komitee die Beratungen über den Preisträger bereits abgeschlossen, bevor sich die Einigung zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas abzeichnete. Am 10. Oktober wurde verkündet, dass der diesjährige Friedensnobelpreis an Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado geht.
Goldschmidt begründet sein Ansinnen in dem Schreiben unter anderem mit den Abraham-Abkommen, die die Beziehungen zwischen Israel und vier mehrheitlich muslimischen Staaten normalisiert hätten. Hinzu komme Trumps “klare Haltung gegenüber den destabilisierenden Nuklearprogrammen des iranischen Regimes”. Goldschmidt führt zudem Trumps 20-Punkte-Friedensplan für den Gazastreifen an, der im Oktober den Waffenstillstand, die Freilassung von Geiseln sowie einen “Rahmen für regionale Wiederaufbau- und Reformprozesse” ermöglicht habe.
Goldschmidt hatte 2024 in Aachen den Internationalen Karlspreis gemeinsam mit allen jüdischen Gemeinschaften in Europa erhalten. Die Auszeichnung gehört zu den bedeutendsten europäischen Ehrungen. Goldschmidt ist seit 2011 Präsident der orthodox geprägten Europäischen Rabbinerkonferenz. Sie versteht sich als europäisches Rabbinat, wurde 1956 in Großbritannien gegründet und vertritt nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner. Hauptsitz ist München. Die Konferenz tritt für die religiösen Rechte von Jüdinnen und Juden in Europa ein, engagiert sich für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog.
