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Kardinal Tagle bei Kongress in den USA: Jesus mit anderen teilen

Zehntausende Menschen kommen auf Einladung der katholischen US-Bischöfe zum Eucharistischen Kongress in Indianapolis. Dort richtet sich ein Kurienkardinal an die Gläubigen.

Kurienkardinal Luis Antonio Tagle hat den Teilnehmern des Eucharistischen Kongresses in Indianapolis den Segen und die Gebete des Papstes übermittelt. Franziskus habe die Hoffnung geäußert, dass die Anwesenden “sich der universellen Gaben, die sie durch die himmlische Nahrung erhalten, voll bewusst sind und diese an andere weitergeben”, sagte der Kurienkardinal laut Vatikan-Medien in seiner Predigt am Sonntag im Abschlussgottesdienst des Kongresses im US-amerikanischen Indianapolis (Indiana).

In Anlehnung an das Thema des Kongresses aus dem Johannesevangelium “Bleibt in mir” betonte der Sonderbeauftragte von Papst Franziskus für den Kongress, Jesus sei von Gott als Geschenk an andere gesandt worden. Die Eucharistie, also die geweihte Hostie in der Kommunion, schließe dieses Geschenk ein, da Jesus seinen Leib und sein Blut für das Leben der Welt anbiete.

Tagle forderte die Gläubigen auf, ihr eigenes Leben und ihre Mitmenschen, ihre Arbeit, Gesellschaft und Schöpfung als Geschenk und nicht unter dem Blickwinkel bloßer Leistung zu sehen. Der Verlust dieser Perspektive führe zu Selbstbezogenheit und einem Mangel an missionarischem Eifer. Ebenso müsse sichergestellt werden, dass sich arme und alte Menschen sowie Migranten nicht ausgegrenzt, sondern als Teil der Kirchengemeinschaft fühlten.

Wer sich für Jesus entscheide, müsse auch bereit sein, von ihm gesandt zu werden, betonte der Kardinal. “Wir sollten Jesus nicht für uns behalten. Das wäre keine Jüngerschaft, sondern Egoismus”, erklärte er. Die Gläubigen sollten die Liebe und Barmherzigkeit, die sie von Jesus erhalten hätten, mit den Müden und Verlorenen teilen, forderte der Kardinal. An dem fünftägigen Kongress nahmen auf Einladung der katholischen US-Bischöfe den Angaben zufolge rund 50.000 Menschen teil.