Lange war es still um die Friedensbemühungen des Vatikans in der Ukraine. Nun reist der Kardinalstaatssekretär persönlich nach Kiew. Und er besucht dort nicht nur Kirchen.
Pietro Parolin, Chefdiplomat des Papstes, reist in die Ukraine. Wie das vatikanische Staatssekretariat am Freitag mitteilte, will er unter anderem Odessa, Berdytschiw und Kiew besuchen. Geplant ist eine Reisedauer von fünf Tagen. Der Kardinalstaatssekretär wurde am Freitag im westukrainischen Lwiw erwartet.
Formaler Anlass der Reise ist ein Gottesdienst im Karmeliterkloster von Berdytschiw, zu dem der Papst Parolin als Sonderdelegaten entsandt hat. Darüber hinaus sind ein Besuch in der schwer kriegsbeschädigten Hafenstadt Odessa sowie Treffen mit kirchlichen und weltlichen Führern in Kiew vorgesehen. Beobachter gehen davon aus, dass Parolin auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen wird.
Im Juni des vergangenen Jahres hatte der italienische Kardinal Matteo Zuppi als Sonderbeauftragter des Papstes zunächst in Kiew und drei Wochen später auch in Moskau Gespräche geführt. Die Friedensmission brachte jedoch außer guten Diensten des Vatikans auf humanitärem Gebiet kaum greifbare Ergebnisse.