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Kardinal Marx übergibt renoviertes Kloster Beuerberg neuer Bestimmung

2014 erwarb die Erzdiözese München und Freising von den Salesianerinnen das Kloster Beuerberg. Nach Jahren des Umbaus und der Renovierung soll es nun als kirchliches Seminar- und Kulturzentrum genutzt werden.

 Die barocke Klosteranlage Beuerberg im oberbayerischen Eurasburg dient künftig als kirchliches Seminar- und Kulturzentrum der Erzdiözese München und Freising. Eigenen Angaben zufolge übernahm diese den Gebäudekomplex 2014 von den Schwestern der Heimsuchung Mariä, genannt Salesianerinnen, und sanierte ihn für 43 Millionen Euro. Auf einem Areal von 12.000 Quadratmetern stehen elf Tagungsräume in verschiedenen Größen zur Verfügung. Dazu kommen 48 Gästezimmer. Eine Ausstellung im Erdgeschoss führe in die Beuerberger Klosterwelt ein und dokumentiere mit Fotos des Fotografen Thomas Dashuber das Leben der Schwestern vor ihrem Auszug.

Bei der Eröffnung an Christi Himmelfahrt bezeichnete der Münchner Kardinal Reinhard Marx das auf eine neunhundertjährige Geschichte zurückblickende Kloster als einen Ort der Welterfassung und -gestaltung im Geist des Evangeliums. Es beginne nun ein weiteres Kapitel, in einer Zeit, in der die Gemeinschaft der Christen gefordert sei und in der alle hofften, dass die Welt bald wieder ein besserer Ort als derzeit sein möge. Im Rahmen der Feierlichkeiten pflanzte Marx auch einen Apfelbaum und segnete die Räumlichkeiten.

Er sei überzeugt, dass sich hier ab heute wieder neue Gemeinschaften bildeten, keine im strengen Sinne monastisch-klösterlichen, sondern von Menschen, die aus unterschiedlichen Motivationen hierher kämen, sagte der Kardinal. Wer Ruhe und Erholung suche und die besondere Atmosphäre des Klosters genießen wolle, könne sich in Beuerberg inspirieren und berühren lassen. Im Miteinander lasse sich über Gott und die Welt nachdenken und diskutieren, erklärte Marx.

Das 1121 als Augustiner-Chorherrenstift gegründete Kloster erfuhr im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen und Neuanfänge. 1803 gelangte es im Zuge der Säkularisation in Privatbesitz, bis es 1846 von den Salesianerinnen besiedelt wurde. Das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete heutige Klostergebäude steht unter Denkmalschutz.

Im Zuge der Sanierung wurden den Angaben zufolge Einbauten der vergangenen 50 Jahre entfernt und die historischen Raumstrukturen wieder hergestellt. Dazu gehört demnach auch die weitläufige Barockbibliothek, die durch Zwischendecke und Wände in mehrere Räume aufgeteilt war. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege seien historische Räume entsprechend restauriert worden wie etwa der reich stuckierte Rokoko-Festsaal. Ein Großteil des geschichtsträchtigen Mobiliars diene nun wieder der Einrichtung.