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Kardinal Marx sorgt sich um die Demokratie

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sorgt sich angesichts vielfältiger Krisen und Ängsten in der Bevölkerung um das freie Gemeinwesen. “Demokratie ist keine g’mahde Wies’n”, mahnte der aus Westfalen stammende Marx mittels einer bekannten bairischen Redewendung, wie die Pressestelle der Caritas München und Freising am Freitag mitteilte. Für eine lebendige Demokratie benötige es Menschen, “die mehr tun als sie tun müssen”. Der entscheidende Schritt sei, dass Menschen Zeit opferten, sich engagierten, Kinder großzögen – davon lebe eine Demokratie.

Anlass war der vorweihnachtliche Besuch des Erzbischofs von München und Freising bei der Caritas in Ottobrunn bei München. Dort informierte er sich über deren Dienst. “Was wir als Christen tun müssen, ist Barmherzigkeit”, hob der Kardinal hervor. “Wir klagen nicht über andere, wir tun etwas für das Gemeinwohl. Wir helfen einfach, weil die Not da ist.”

Diözesan-Caritasdirektor Hermann Sollfrank bedankte sich für die Anerkennung der Arbeit. Gerade ehrenamtlich engagierte Menschen seien Lichtblicke, um Probleme aller Art bewältigen zu können. Ob bei der Essensausgabe, bei Beratungen, praktischen Handlungshilfen in behördlichen und bürokratischen Fragen, als Kulturdolmetscher, im Asyl-Helferkreis oder bei der persönlichen Zeit mit Menschen. Im Landkreis München wirkten mehr als 600 “Samariterinnen und Samariter des Alltags”. Die Hälfte von ihnen versorge bei den Lebensmitteltischen pro Woche 950 Erwachsene und 600 Kinder.