Der Münchner Erzbischof Marx fordert zum Jahreswechsel ein Umdenken in Gesellschaft und Kirche. Warum die kommenden Jahre laut ihm über die Zukunft der globalen Gemeinschaft entscheiden könnten.
Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat zum Jahreswechsel davor gewarnt, die globale Gemeinschaft aus den Augen zu verlieren. “Ein nationaler Kapitalismus macht sich breit, der die eigenen ökonomischen und politischen Interessen durchsetzen will, auch auf Kosten anderer”, kritisierte der Erzbischof am Dienstagabend im Münchner Liebfrauendom. “Wenn wir nicht wirklich denken, dass wir als Menschen zusammengehören, dass wir Brüder und Schwestern sind, werden wir die großen Herausforderungen nie lösen”, so Marx. Als Beispiele nannte er den Klimawandel, Frieden und Ungleichheit auf der Welt. Die kommenden Jahre seien dafür entscheidend.
“Wir werden nicht ein Paradies schaffen”, führte Marx aus. Doch Christen wüssten, dass man die Welt Schritt für Schritt besser machen könne, um sie besser zu verlassen, als man sie bei seiner Geburt vorgefunden habe: “Wenn wir nicht ein neues Denken auf den Weg bringen, werden alle verlieren.”