Artikel teilen:

Kardinal Marx besucht Flüchtlingsunterkunft

Das Erzbistum München und Freising engagiert sich seit Jahren in der Flüchtlingsarbeit. Mitarbeitende der Caritas und Ehrenamtliche helfen Menschen, Fuß zu fassen. Kardinal Marx ist vom Erfolg überzeugt.

Kardinal Reinhard Marx hat am Mittwoch eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in München besucht. Dort tauschte er sich mit Bewohnern, Mitarbeitenden der Caritas sowie dem Betreuerteam aus. Die Vizepräsidentin der Regierung von Oberbayern, Friederike Fuchs, dankte der Kirche für die gute Zusammenarbeit mit dem katholischen Wohlfahrtsverband sowie für die wertvolle Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen. In der Einrichtung leben derzeit rund 160 Menschen, unter anderem aus Afghanistan, Eritrea, Nigeria und der Ukraine.

Marx rief dazu auf, Migration als eine notwendige, ja positive Herausforderung zu sehen. Wenn diese nur als Bedrohung betrachtet werde, “dann kommen wir nicht weiter”. Er leugne nicht, dass es Probleme gebe. Deshalb gelte es, sich noch mehr auf die Frage der Integration zu konzentrieren. Die große, überwältigende Mehrheit der Flüchtlinge suche eine Chance für sich und ihre Familie. “Und das sollten wir als Kirche und Gläubige nicht missachten.” Daher müsse man diesen Menschen finanziell und mit entsprechenden Diensten helfen, damit sie nicht vereinsamten oder sich radikalisierten, sondern Hilfe zur Selbsthilfe erhielten.

Sein Erzbistum stelle Kirchensteuermittel bereit, die dem Allgemeinwohl zugute kämen, auch für Menschen, die keine Christen seien, sagte der Kardinal. Die Zukunft des Landes hänge an der Bewältigung der Migration, um ein gutes Zusammenleben zu haben. Mit seinem Besuch wolle er ein positives Zeichen gegen eine ständige Negativstimmung setzen, als ob Migration die größte Bedrohung für Deutschland sei. Im Gegenteil: “Sie ist eine große Chance, wenn wir sie bewältigen, ohne naiv zu sein.”. Die Realitäten zeigten: “Es geht, wenn man sich anstrengt, dann wird man viele Erfolgsgeschichten erleben.”