ANTWERPEN/KÖLN – Nach den antisemitischen Anfeindungen gegen den Kölner Rabbiner Yechiel Brukner planen Juden und Katholiken ein Projekt zur Stärkung von Zivilcourage. „Wir wollen die Gesellschaft sensibilisieren, immunisieren und trainieren“, sagte Brukner am Rande der 31. Generalversammlung der Konferenz Europäischer Rabbiner in Antwerpen. Bisher seien Vertreter von Judentum und Christentum aus dem Raum Köln beteiligt. „Wir sind offen für Ideen“, erklärte Brukner.
Die jüngsten Schmähungen gegen ihn in öffentlichen Verkehrsmitteln, die für Schlagzeilen gesorgt hatten, seien der „Katalysator“ für das geplante Projekt gewesen, sagte der Rabbiner der Synagogen-Gemeinde in Köln. Bei den Vorfällen hätten Menschen weggeschaut und sich nicht eingemischt. „Der Gesellschaft fehlt es an Zivilcourage. Wir müssen alle üben, dies zu tun“, begründete Brukner die Idee für das neue Projekt. Es sei wichtig, öffentlich darauf hinzuweisen, etwa mit Hilfe einer Kampagne. Zudem müsse in der Erziehung in den Schulen zu Zivilcourage ermuntert werden.
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