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Josef Schuster erwartet klare Worte an Erdogan

Der Präsident des Zentralrats der Juden zweifelt am Sinn des Besuchs des türkischen Präsidenten Erdogan. Von der Bundesregierung erwartet Schuster eine klare und öffentliche Stellungnahme.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster sieht den Erdogan-Besuch eher kritisch
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster sieht den Erdogan-Besuch eher kritischImago / Emmanuele Contini

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet von der Bundesregierung klare Worte gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Bezug auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas. Erdogan ist zu einem Staatsbesuch in Berlin zu Gast. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel hatte er Israel mehrfach als “Terrorstaat” und die Hamas als “Befreier” bezeichnet.

Schuster: “Weiteres Aufstacheln” verhindern

Schuster sagte dem Südwestrundfunk (SWR), er erwarte von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dass sie sich klar und scharf äußern und ganz eindeutig widersprechen, sollte Erdogan sich bei seinem Deutschlandbesuch ähnlich äußern. “Ehrlicherweise erwarte ich, dass diese Worte nicht nur im stillen Kämmerlein kommen, sondern in der sicherlich angedachten Pressekonferenz im Zusammenhang mit diesem Besuch”, sagte Schuster.

Erdogan habe großen Einfluss auf die türkische Gemeinschaft in Deutschland. Er hoffe, dass es gelinge, durch den Besuch und durch relativierende Äußerungen des türkischen Präsidenten ein “weiteres Aufstacheln” dieser Gruppe gegen Juden und Jüdinnen zu verhindern, sagte Schuster.