Der Cyber-Security-Berater Michael Linke aus Neumünster (Schleswig-Holstein) warnt davor, persönliche Informationen im Internet zu teilen. „Als Internetnutzer sollte man in dieser Hinsicht immer sehr misstrauisch und zurückhaltend sein“, sagte Linke dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Die unvorsichtige Herausgabe von Kontaktdaten könne zu Spam-Mails und Spam-Anrufen führen, das Hochladen von privaten Fotos zu Cyber-Mobbing. Linke hält am morgigen Donnerstag (30. Mai) um 10 Uhr einen Vortrag zu sicherem Surfen im Internet im Mehrgenerationenhaus Volkshaus der Diakonie Altholstein in Neumünster.
„Skepsis ist auch geboten, wenn Nachrichten von Angehörigen unerwartet kommen, eine ungewöhnliche Dringlichkeit vortäuschen oder gar Geld gefordert wird“, erklärte der Experte. Am besten halte man über bekannte Kommunikationswege nochmal Rücksprache. Hilfreich könne auch ein Codewort sein, das man innerhalb der Familie vereinbare und das man im Zweifel per Telefon, E-Mail oder SMS abfragen kann.
Internetnutzer und Internetnutzerinnen sollten zudem vorsichtig sein beim Herunterladen von Software bei unbekannten Anbietern. Es könnte sich um Schadsoftware handeln, die eigene Daten löscht und nur gegen eine Lösegeldzahlung wiederhergestellt werden könnte. „Es gibt auch Fake-Webseiten, die etwa das Aussehen der Webseite meiner Bank vortäuschen und über die Kriminelle meine persönlichen Daten abgreifen wollen“, sagte Linke.
Vor dem Klick auf Links könne man mit dem „Mouseover“ prüfen, ob der Link auch zum erwarteten Ziel führt. Der Nutzer schwebt dann mit der Mouse über einem Website-Element, wodurch die Quelle angezeigt wird. Auch der Absender von E-Mails kann so überprüft werden.
Um sich vor Internetkriminalität zu schützen, helfe auch ein Passwortmanager, der einem bei der Registrierung auf Webseiten sichere Passwörter vorschlägt. Außerdem sollten Internetnutzer und -nutzerinnen immer einen aktuellen Virenscanner auf den Endgeräten installieren. Zudem sollte eine Firewall das eigene Netzwerk schützen. Diese müsse ebenfalls aktuell gehalten werden.
Auch bei der Nutzung öffentlicher Wlans im Hotel etwa oder auf Flughäfen solle man auf der Hut sein. „Am besten nutzt man solche Wlans nur über eine gesicherte Netzwerkverbindung (VPN), die die Kommunikation verschlüsselt und die persönlichen Daten absichert“, sagte Linke.