Die weltweit größte Sammlung jüdischer Handschriften aus dem Jemen ist in den Besitz der israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem übergegangen. Die Sammlung umfasst rund 60.000 Manuskripte und Fragmente, darunter bedeutende Werke, wie die Bibliothek am Sonntagabend berichtete. Dazu zählen etwa jemenitische Kopien der Werke des mittelalterlichen jüdischen Gelehrten Maimonides sowie antike jüdische Heiratsurkunden (Ketubot).
Die Sammlung ist eine Schenkung der Familie eines 1998 verstorbenen Sammlers, dem jemenitisch stämmigen Juden Jehuda Levi Nahum. Nahum war 1929 nach Israel ausgewandert und hatte sein Leben dem Gedenken an das Erbe der jemenitischen Juden gewidmet. Unter anderem sicherte Nahum zahlreiche alte Handschriften, die in Einbände neuerer Werke eingearbeitet waren. Neben dem Sammeln widmete sich Nahum der Erforschung der gefundenen Dokumente. Für seine Sammlung richtete Nahum in seinem Haus im zentralisraelischen Holon eine für die Öffentlichkeit zugängliche Dauerausstellung ein.
Rund 70 Prozent der Sammlung sind nach Bibliotheksangaben bereits digitalisiert und in das “Friedberg Genizah Project” integriert worden. Es handele sich um eine bedeutende Sammlung, die die Wissenschaft auf Jahre hinaus bereichern werde, so ein Kurator der Bibliothek.