Israels Regierung hat António Guterres die Berechtigung abgesprochen, Generalsekretär der Vereinten Nationen zu sein. Guterres fördere keinerlei Friedensprozess in der Region und verdiene es nicht, an der Spitze der UN zu stehen, sagte der israelische Außenminister Eli Cohen am Dienstag in Genf.
Guterres und alle freien Nationen sollten sich für die Befreiung des Gaza-Streifens von der Herrschaft der Terrororganisation Hamas einzusetzen. Gleichzeitig kündigte Cohen am Sitz des europäischen UN-Hauptquartiers an, den Krieg gegen die Terrororganisation weiterzuführen, bis sie vernichtet sei und alle Geiseln der Extremisten befreit seien.
Cohen und Angehörige der Verschleppten besuchten die UN und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), um über das Schicksal der Entführten zu beraten. Mirjana Spoljaric, Präsidentin des IKRK, traf die Familien der Geiseln und beriet sich mit Israels Außenminister. Cohen verlangte vom Roten Kreuz, sich lauter und klarer für die Freilassung der Verschleppten einzusetzen.
Cohen hatte im Oktober in New York ein geplantes Treffen mit Guterres abgesagt. Israels Botschafter bei den UN hatte Guterres aufgefordert, zurückzutreten. Anlass der israelischen Kritik war die Aussage des Generalsekretärs, dass der blutige Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober nicht in einem luftleeren Raum stattgefunden habe, sondern dass es eine Vorgeschichte gebe.
Die Hamas hatte mit Terrorkommandos und Raketen Israel angegriffen, etliche Menschen getötet und 240 Geiseln genommen. Israel reagierte mit massivem Beschuss des Gaza-Streifens. Inzwischen gibt es heftige Bodenkämpfe zwischen der Hamas und Israels Armee. Mehrere Tausend Bewohner des Gaza-Streifens starben. Dort harren 2,3 Millionen Menschen aus. Die UN bezeichnen die humanitäre Lage in dem Gebiet als katastrophal.