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Islamwissenschaftlerin aus Münster erhält Herbert-Haag-Preis

Jahrelang haben sie sich für interreligiösen Dialog und ein besseres Verständnis für Religionen eingesetzt. Dafür werden drei Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet.

Der Herbert-Haag-Preis 2025 für Freiheit in der Kirche geht an zwei Wissenschaftlerinnen und einen Wissenschaftler, die sich um den interreligiösen Dialog verdient gemacht haben. Unter ihnen ist die Münsteraner Islamwissenschaftlerin Dina El Omari (42), wie die Herbert-Haag-Stiftung am Mittwoch in Luzern mitteilte. Weitere Preisträger sind die katholische Theologin Edith Petschnigg (46) aus Graz sowie der Mitbegründer des Zürcher Instituts für interreligiösen Dialog, Michel Bollag (72). Die Preisverleihung findet am 6. April 2025 in Luzern statt.

El Omari setzt sich laut Mitteilung auf Basis einer unvoreingenommenen, kritischen Reflexion mit geschlechtergerechten Zugängen zum Koran auseinander. Die Professorin für interkulturelle Religionspädagogik suche in ihrer Arbeit eine geschlechtergerechte Auslegung des Islams, um ein Gegengewicht zu starken patriarchalen Strukturen in Moscheen zu bilden. Einen Weg dafür sehe sie in islamischem Religionsunterricht an Schulen.

Petschnigg engagiere sich seit 2014 praktisch im jüdisch-christlichen Dialog und sei an der Initiative “Religiöse Diskurse in westlichen Demokratien” beteiligt. Bollag brachte unter anderem Christen in Althebräisch und Thora-Auslegungen bei.

Die Stiftung für Freiheit in der Kirche wurde 1985 vom Schweizer Theologen Herbert Haag (1915-2001) gegründet. Sie steht nach eigenen Angaben im Dienste eines aufgeschlossenen und ökumenisch gesinnten katholischen Glaubens. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Jesuit Klaus Mertes, die Theologen Eugen Drewermann und Leonardo Boff, der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke sowie der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm.