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Iran: Familie erhält sterbliche Überreste von Regimekritiker

Die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd sorgte weltweit für Entsetzen. Nun soll sein Leichnam an seine Familie übergeben werden. Seine Tochter fordert darüber hinaus Konsequenzen.

Gazelle Sharmahd erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung
Gazelle Sharmahd erhebt schwere Vorwürfe gegen die BundesregierungImago / Eibner

Die Tochter des im Iran hingerichteten Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd (68) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Deutschland habe ihren Vater nicht retten wollen, sagte Gazelle Sharmahd der Welt. Ihr seien immer neue Gründe genannt worden, warum es schwierig sei, ihn zu befreien.

Die 43-Jährige befindet sich derzeit in Deutschland, um die sterblichen Überreste ihres Vaters entgegenzunehmen. Ihm sei es gelungen, “die Stimme der Menschen im Iran gegen Islamismus, Dschihadismus, gegen dieses Regime” hörbar zu machen. “Jetzt muss die Welt hingucken”, so Sharmahd. Sie forderte, dass die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden müssten.

Iranische Justiz verkündetet im Oktober Hinrichtung Sharmahds

Er war im Frühjahr 2023 nach Terrorvorwürfen zum Tod verurteilt worden. Seine Angehörigen hatten die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen. Der in Hannover aufgewachsene Software-Ingenieur galt als Kritiker des iranischen Regimes. Immer wieder prangerte er Menschenrechtsverletzungen in der Islamischen Republik an. 2020 soll er von iranischen Agenten entführt worden sein.