Den Interkulturellen Kalender 2024 hat die bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer (CSU) am Mittwoch in Nürnberg an christliche, jüdische und muslimische Glaubensvertreter und an Jugendliche übergeben. Angesichts der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten habe die Übergabe des Kalenders in diesem Jahr „eine besondere Signalwirkung“, sagte die Integrationsbeauftragte.
Sie wolle eine Lanze für das friedliche und gewaltfreie Miteinander unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen brechen. Hass und Hetze hätten in Bayern keine Chance, sagte Brendel-Fischer laut einer Mitteilung. „Begegnungen über Religionsgrenzen hinweg und unser Kalender fördern die interkulturelle Kompetenz und schaffen gegenseitiges Verständnis“.
An der Zusammenkunft nahm der evangelische Pfarrer Hannes Schott teil. Er freue sich immer, wenn religiöse Feiertage – egal welcher Konfession und Religion – gefeiert würden, sagte er. „Das zeigt: Unser Leben hier ist nicht alles, wir leben in langen Traditionen und in Beziehung zu Gott. Das gehört gefeiert.“ Sich für Feiertage anderer Religionen zu interessieren, heiße auch, sich für die Menschen in den Religionen zu interessieren, ergänzte der katholische Pastoralreferent Jürgen Kaufmann.
Imam Abdulrahman Alhout sagte, er sei sich sicher, „in Zukunft werden besonders die Religionen überleben und sich verbreiten, die auf das moderne Leben und die verschiedenen Lebensentwürfe mit Toleranz und Flexibilität reagieren“. Auch Alexander Lissak von der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg (IKG) wies auf die Notwendigkeit des Respekts für andere Religionen hin. „Wenn wir Rücksicht auf Feier-, Fasten- und Ruhetage von anderen Religionen nehmen, erweisen wir ihnen damit Achtung. Zudem bereichern religiöse Feiertage auch das kulturelle Leben einer Stadt.“ (00/3385/18.10.2023)