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Inklusionsbarometer: Junge Beeinträchtigte weniger zufrieden

Junge Menschen mit Beeinträchtigungen sind einer Untersuchung zufolge mit ihrem Leben deutlich weniger zufrieden als Jugendliche ohne Behinderung. Lediglich die Hälfte der beeinträchtigten Jugendlichen ist insgesamt zufrieden, wie aus dem am Dienstag in Bonn veröffentlichten Inklusionsbarometer der Aktion Mensch hervorgeht. Bei Jugendlichen ohne Behinderung seien es drei Viertel.

Die Studie ist den Angaben zufolge der bundesweit erste Vergleich von Teilhabechancen junger Menschen mit und ohne Behinderungen zwischen 14 und 27 Jahren. Für die Studie befragte die Aktion Mensch von November bis Februar mehr als 1.400 Menschen, etwa je zur Hälfte mit und ohne Beeinträchtigung.

Demnach sind junge Beeinträchtigte in sozialen Beziehungen, Alltagsleben, Selbstbestimmung, individueller Entfaltung und Nichtdiskriminierung mit mehr Herausforderungen konfrontiert als ihre Altersgenossen ohne Behinderungen. 85 Prozent der Beeinträchtigten hätten bereits Diskriminierung erlebt, im Vergleich zu 61 Prozent der Nicht-Beeinträchtigten.

Ein Drittel der jungen Leute mit Beeinträchtigungen sorge sich um noch stärkere Ausgrenzung in der Zukunft, hieß es weiter. Bei jenen ohne Behinderung waren es halb so viele. Nach den Worten von Aktion-Mensch-Sprecherin Christina Marx verdeutlichen die Zahlen, dass Vielfalt immer noch nicht als normal oder als Vorteil für die Gesellschaft wahrgenommen werde. „Deshalb ist Inklusion von Anfang an in allen Lebensbereichen so wichtig“, sagte Marx. „Wenn gleichberechtigtes Miteinander von Geburt an gelernt und gelebt wird, profitieren alle davon und die Diskriminierungsspirale beginnt erst gar nicht.“