Die Überschuldung der Privathaushalte in Deutschland ist in diesem Jahr aus Sicht des Inkassodienstleister Creditreform erneut leicht gesunken. Bundesweit konnten im Oktober 5,56 Millionen Menschen ihre Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Das sind 94.000 Fälle weniger als im gleichen Monat 2023 und zugleich ein neuer Tiefststand, wie aus dem am Dienstag in Neuss vorgestellten Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht.
Die Überschuldungsquote – der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen in Deutschland – sank damit geringfügig um 0,06 Prozentpunkte auf 8,09 Prozent. Als Hauptgründe für eine Überschuldung führt die Creditreform Sucht oder Folgen eines Unfalls, Arbeitslosigkeit, Trennung oder Scheidung auf.
Ursachen für den rückläufigen Trend sind dem Bericht zufolge die schwierige Wirtschaftslage und die Krisen in der Welt. „Die eigentlich guten Nachrichten haben einen ernsten Hintergrund. Die deutschen Verbraucher haben Angst vor der Zukunft und halten ihr Geld deshalb zusammen“, erläuterte der Leiter der Wirtschaftsforschung bei der Creditreform, Patrick-Ludwig Hantzsch.