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Initiative “Toleranz Räume” zieht nach erstem Jahr positive Bilanz

Mehr als 113.000 Menschen in Deutschland haben bisher die interaktive Pop-Up-Ausstellung „Toleranz Räume“ gesehen, die vor einem Jahr im lippischen Detmold gestartet wurde. Damit gehörten die „Toleranz Räume“ zu den bundesweit besonders gut besuchten Ausstellungen, wie ein Sprecher der Initiative am Donnerstag erklärte. Sie sei an den bisherigen 45 Standorten positiv angenommen und es seien insgesamt über 400 Workshops für Schulklassen gegeben worden. Das Ausstellungskonzept wirbt für mehr gegenseitigen Respekt.

Wegen der hohen Nachfrage insbesondere aus Schulen wurden zur Ausstellung weitere Materialien und Module erarbeitet, darunter eine Indoor-Variante für Klassen, wie es hieß. Am 26. Juni gehe zudem das Escape-Room-Brettspiel „Rätselräume“ an den Start, das das Bewusstsein für Toleranz auf spielerische Weise vermitteln soll. Zudem werde an der Entwicklung einer VR-Anwendung für Schulen und Bildungseinrichtungen gearbeitet, die im zweiten Halbjahr 2024 veröffentlicht werden soll, wie der Sprecher ankündigte.

Die Kulturwissenschaftlerin Alexandra Nocke von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) aus Berlin hatte das Konzept zusammen mit dem Künstler Joachim Seinfeld entwickelt. Die Universität Bielefeld begleitet die „Toleranz Räume“ wissenschaftlich.

Herzstück der mobilen Container-Schau ist ein „Wimmelbild“, das anhand alltäglicher Szenen aufzeigt, wie Toleranz und Respekt in einer multikulturellen Gesellschaft gelingen kann. Auf einer „Menschenwand“ können Besucherinnen und Besucher ihre Erkenntnisse als Zitat hinterlassen, angeregt von Persönlichkeiten wie Gotthold Ephraim Lessing oder Anne Frank, aber auch Menschen von heute wie Serpil Temiz-Unvar, deren Sohn bei dem rassistischen Terroranschlag 2020 in Hanau ermordet wurde.

In den kommenden Monaten werden die bunten Container der „Toleranz Räume“ in neun Städten Halt machen. Stationen sind Frankfurt am Main vom 2. bis 5. Juli, Wismar (15. – 28. Juli) und Hamburg (23. Juli – 8. August), gefolgt von Frankfurt/Oder, Wandlitz, Cottbus, Postdam, Bremerhaven und Brandenburg an der Havel. An jedem Standort gibt es ein Programm mit digitalen Informationsangeboten, Social-Media-Kampagnen sowie Workshops für Schulen, Unternehmen, Vereine und Bildungsstätten.