Frankfurt a.M. – Mit einer Unterschriftensammlung im Internet protestiert die Initiative „Keine AfD auf dem Evangelischen Kirchentag“ gegen die Einladung der AfD-Funktionärin Anette Schultner zu dem Protestantentreffen im Mai in Berlin. Gerade vor der Bundestagswahl dürfe der Kirchentag „keine Bühne für rechte Propaganda bieten“, erklärte die Initiative.
Die Online-Petition richtet sich an das Präsidium des Evangelischen Kirchentags 2017 und fordert dazu auf, die Einladung an die Bundessprecherin der Gruppe „Christen in der AfD“ zu überdenken. Im Januar hatte der Kirchentag bestätigt, dass die AfD-Funktionärin Schultner mit dem Berliner Landesbischof Markus Dröge und der Journalistin Liane Bednarz über „Christen in der AfD? Christsein in der AfD“ diskutieren werde.
Zwar sei ein Dialog mit AfD-Mitgliedern wichtig, doch dies solle in Gemeinden oder Kirchenkreisen geschehen, nicht bei einer Podiumsdiskussion auf dem bundesweit beachteten Kirchentag, heißt es in der Online-Petition, die unter weact.campact.de unterzeichnet werden kann. Dort komme es „im besten Fall“ zum bloßen Austausch von Positionen, doch in jedem Fall biete eine solche Veranstaltung eine Bühne für rechte Propaganda. Dem widersprach eine Kirchentagssprecherin. Eine Auseinandersetzung zu „Christen in der AfD? Christsein in der AfD“ gehöre „auf ein Forum wie den Kirchentag“. Zu den Erstunterzeichnern der Petition gehören die Theologieprofessoren Ulrich Duchrow von der Universität Heidelberg und Siegfried Vierzig von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. epd
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