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Individuelle Medikamente: Gerührt und manchmal auch geschüttelt

Besonders für Kinder und Säuglinge sind individuelle, vor Ort in der Apotheke hergestellte Medikamente unverzichtbar. Die kleinen Patienten seien auf spezielle Dosierungen angewiesen, teilte der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) am Montag in Stuttgart mit. Standardmedikamente seien teils nicht für kleine Kinder geeignet, weil sie für Erwachsene entwickelt wurden. Apothekenteams könnten individuell passend die richtige Dosierung herstellen, als Saft, Creme oder Zäpfchen.

Kinder mit einem Herzfehler bekämen häufig eigens hergestellte Kapseln aus der Apotheke, hieß es weiter. Es sei besorgten Eltern nicht zuzumuten, fertige Tabletten mit einer Feinwaage in kleinste Stücke zu teilen, sagte Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte und Mitglied im LAV-Vorstand. Auch bei vielen Hauterkrankungen verordneten Hautärzte individuell angefertigte Medikamente für die Fälle, bei denen standardisierte Salben, Cremes oder Lotionen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder Unverträglichkeiten zu berücksichtigen seien.

Nur Vor-Ort-Apotheken könnten diese maßgeschneiderten Arzneimittel herstellen. Der Versandhandel biete diese aufwendige Versorgung nicht an. Auch in Zeiten von Lieferengpässen, wie zuletzt bei Fiebersäften für Kinder, erwiesen sich die Vor-Ort-Apotheken als unverzichtbar. (2761/09.12.2024)