Sie ist die amtierende bayerische Christbaumkönigin: Sina Klug aus dem unterfränkischen Mittelsinn (Kreis Main-Spessart). Das Amt hat die 18-Jährige, deren Familie in Mittelsinn einen Christbaumbetrieb führt, für zwei Jahre inne. Heute (15.11.) um 11 Uhr eröffnet sie in ihrem Heimatdorf gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Christbaumsaison. Mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) sprach sie über ihr Verständnis von Christbaumkultur.
epd: Frau Klug, wie fühlt es sich an, bayerische Christbaumkönigin zu sein – welche Aufgaben sind damit verbunden?
Klug: Ich bin schon stolz, den bayerischen Christbaum repräsentieren zu dürfen, und es macht mir bisher viel Spaß. Die Christbaum-Saisoneröffnung mit unserem Ministerpräsidenten wird sicher ein besonderes Erlebnis. Danach stehen weitere Saisoneröffnungen in Bayern an – unter anderem mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger. Dann bin ich auf verschiedene Weihnachtsmärkte eingeladen. Das ganze Jahr über werde ich Einsätze bei Feldtagen, Messen und Verbandstagungen haben.
epd: Was macht Mittelsinn zum – laut Eigenauskunft – „ersten Christbaumdorf Deutschlands“?
Klug: Die Initiative dazu ging 2016 von meinem Vater und einem seiner Freunde aus. Sie fanden sofort Gleichgesinnte, die die Idee bis heute tatkräftig unterstützen. Der Christbaumanbau ist ein wichtiger Erwerbszweig in unserem 800-Einwohner-Dorf. Wir haben 30 Anbauer, davon drei im Haupterwerb. Dieses Alleinstellungsmerkmal will der Christbaumdorf-Verein mit seinen 150 Mitgliedern zur Förderung der Heimat nutzen. Von dem Bekanntheitsgrad, den wir erreicht haben, hat im Prinzip jeder etwas auf die eine oder andere Weise.
epd: Was sind Trends, etwa wiederverwendbare Plastikbäume – und wie wünschen Sie sich angesichts dessen die Christbaumkultur?
Klug: Ich wünsche mir, dass möglichst alle Kinder das Erlebnis haben, zur Weihnachtszeit einen geschmückten Christbaum in der guten Stube zu haben. Damit sind mein Bruder und ich und alle Kinder in der Nachbarschaft aufgewachsen. Das war immer etwas Besonderes, und ich freue mich auch jetzt wieder darauf. Waren früher vor allem Bäume zwischen ein und 1,50 Meter Größe gefragt, so sind es seit einiger Zeit größere Bäume ab 1,50 oder 1,70 Meter aufwärts. Die Branche beobachtet auch, dass immer mehr Familien noch einen zweiten und sogar dritten Baum kaufen, etwa einen kleinen fürs Kinderzimmer und einen großen für Vorgarten oder Terrasse. Für mich ist nur die natürliche Tanne aus der Heimat ein echter Christbaum – ein Plastikbaum ist nun mal unecht und wird von den Umweltverbänden kritisch gesehen. Der „perfekte Christbaum“ ist sicher Geschmackssache. Für mich muss er schön dicht und gut gewachsen sein, eine kräftige dunkelgrüne Farbe haben und so aussehen wie jedes Jahr: Wir schmücken mit einer Lichterkette, roten Kugeln und Strohsternen. (00/3600/15.11.2024)