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IHK: Baden-Württemberg muss Exportstrategie neu ausrichten

Die Außenhandelszahlen für Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2025 zeigen laut dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) deutliche Verschiebungen auf: Die Exporte in die USA sanken demnach um rund zehn Prozent, die Ausfuhren nach China fielen sogar um mehr als 16 Prozent. Vor allem die wichtigen Branchen Automobil, Pharma und Maschinenbau seien betroffen, teilte der BWIHK am Mittwoch in Stuttgart mit. So brach der Absatz von Autos nach China um 40 Prozent ein.

„Der US-Markt bleibt wichtig, ist aber kein Selbstläufer mehr“, sagte BWIHK-Vizepräsident Claus Paal. Gründe seien der Wandel im US-Automarkt, vermehrte lokale Produktion im Pharmabereich und der Trend zu asiatischen Lieferanten im Maschinenbau. Im Gegensatz dazu legten die Exporte in die Schweiz massiv um 19 Prozent zu und erreichten 12,2 Milliarden Euro; auch innerhalb der EU stiegen die Lieferungen etwa nach Spanien, Polen, Österreich, Italien und Frankreich spürbar. Dadurch blieb der Außenhandel insgesamt mit einem leichten Minus von nur 0,5 Prozent auf 122,4 Milliarden Euro stabil.

Paal fordert eine breitere Exportbasis: „Europa ist unser Rückgrat, doch wir müssen neue Wachstumsregionen erschließen, um widerstandsfähiger gegenüber globalen Risiken zu werden.“ Dafür sollten Freihandelsabkommen schneller vorangetrieben werden, um nachhaltiges Wachstum in Baden-Württemberg zu sichern. Der BWIHK vertritt als Dachverband alle zwölf Industrie- und Handelskammern des Bundeslandes mit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. (2189/03.09.2025)