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Icklack in Düsseldorf: seit 50 Jahren da für Frauen ohne Wohnung

In Düsseldorf blickt die diakonische Einrichtung für wohnungslose Frauen, Icklack, auf ihr 50-jähriges Bestehen. Am 8. Oktober feiert die nach einem alten Dorf- und Flurnamen benannte Einrichtung ihren Geburtstag, wie die Diakonie Düsseldorf am Mittwoch ankündigte. Als die Icklack 1975 eröffnete, sei sie eine der ersten Einrichtungen dieser Art speziell für Frauen in Deutschland gewesen. Weibliche Wohnungslosigkeit habe es zwar schon bedeutend länger gegeben. „Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf, waren institutionalisierte Einrichtungen vor 1975 fast ausschließlich für Männer konzipiert“, erklärte Stefanie Volkenandt, Abteilungsleitung Selbstbestimmung und Teilhabe.

Gründe für Wohnungslosigkeit seien bei Frauen etwa Schulden, die Trennung vom Partner, psychische Erkrankungen oder Sucht. „Von Frauen in Wohnungsnot wissen wir, dass es ihnen, im Vergleich zu Männern, deutlich häufiger und länger gelingt, sich selbst zu helfen“, erklärte Volkenandt. Doch dafür zahlten sie einen hohen Preis. Etwa würden Beziehungen wegen der Unterkunft eingegangen, es entstünden Abhängigkeitsverhältnisse, die oft von Gewalt geprägt seien. Diese Form der Wohnungslosigkeit werde statistisch nicht erfasst. Statistisch gesehen seien 30 Prozent aller wohnungslosen Menschen Frauen, „aber das Dunkelfeld ist deutlich höher“.

In den vergangenen 50 Jahren konnten den Angaben nach über 3.000 Frauen in der Icklack ein Zuhause auf Zeit und Unterstützung auf dem Weg in ein selbstständiges Leben finden. Denn am Ende soll der Umzug in eine eigene Wohnung stehen.

Zum Jubiläum habe sich Modeschöpferin Fenja Ludwig von den Lebensgeschichten der Frauen inspirieren lassen, die oft mit ihrer letzten Habe in einer Tasche ankamen, und eine Icklack-Bag entworfen, hieß es. In Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen wurden 30 Einzelstücke handgefertigt. Die Taschen werden für den guten Zweck verkauft: Der Erlös geht für weitere Kunst- und Kreativprojekte an die Icklack. Ausgestellt werden die Taschen noch bis 7. Oktober in der Versöhnungskirche am Platz der Diakonie 2 in Düsseldorf.