Von Katrin Rudolph
„Lasst uns laufen mit Geduld in den Kampf, der uns verordnet ist.“ Sie kann es nicht mehr hören. Jede Montagsandacht wirft ihr diesen Vers aus dem Hebräerbrief um die Ohren und schmerzt als purer Hohn. Der Kampf, der hier in diesem christlichen Haus verordnet wird, ist hausgemacht. Die Strukturen sind undurchsichtig, die Kommunikation ist scheinheilig, die Mitarbeiterinnen leiden unter dem Klima. Und dann werden die Angestellten mit einem Bibelwort auf Linie gebracht. Als wäre dieser tägliche Kampf auf der Arbeit christlich und Plan Gottes.„Lasst uns laufen mit Geduld in den Kampf, der uns verordnet ist.“ Er will manchmal aufgeben. Er hat vielversprechende Ideen und bekommt gutes Feedback: Toll, dass du so etwas anbietest! Schön, dass du dich darum kümmerst! Er verabredet Termine, bei denen alle ihre Teilnahme zusagen. Kurz vorher kommen die Absagen: Hausaufgaben, Klausuren, Überstunden. Ist dieser Kampf es wert?Es könnte so einfach sein
„Das Leben ist kein Wunschkonzert“, höre ich manchmal. Wahrscheinlich meint das die Erfahrung, immerzu auf Widerstände zu stoßen, selbst dann, wenn man die uneigennützigsten Absichten hat. Ich sehe die falsche Entscheidung eines anderen, aber er hört nicht auf meinen Rat. Ich habe eine Vision für die Projektgestaltung, aber sie lässt sich im Team nicht durchsetzen. Ich denke, dieses oder jenes sei das Beste für mein Kind, aber es verweigert sich. Wie einfach könnte es sein! (…)
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Predigttext am 6. Sonntag der Passionszeit: Palmarum Hebräer 11,1–2.39b–40; 12,1–3 (Reihe III) 11,1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. 11,2 Durch diesen Glauben haben die Vorfahren Gottes Zeugnis empfangen. 11,39 Diese alle haben durch den Glauben Gottes Zeugnis empfangen und doch nicht erlangt, was verheißen war, 11,40 weil Gott etwas Besseres für uns vorgesehen hat; denn sie sollten nicht ohne uns vollendet werden. 12,1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, 12,2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. 12,3 Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.
„die Kirche“ beteiligt sich an der Revision der Perikopenordnung. Jedem Kirchenkreis wurde durch die EKBO eine Perikopenreihe zugeordnet.
