Kommentar von Peter Kranz und Manfred RichterSuperhochwasser in neun Ländern Europas Ende Mai/Anfang Juni, Supertaifun Hayan auf den Philippinen und der tropische Zyklon über Sardinien: Im Mittelalter hätte man gesagt, das seien Zeichen Gottes, ein Ruf zur Umkehr. Heute wissen wir: Diese Katastrophen sind menschengemacht. Wir sind Verursacher des Klimawandels. Auch 2012 ist der Ausstoß der Treibhausgase weltweit ungebremst weitergegangen.Vom 11. bis 22. November tagte der Weltklimagipfel in Warschau. Der philippinische Delegierte, Yeb Sano, hatte zu Beginn der Konferenz an die Delegierten appelliert, nicht nur zu reden, sondern zu handeln. Er begann einen Hungerstreik, bis es positive Ergebnisse gäbe.Wir zwei Berliner Pfarrer im Unruhestand hatten diesen Hungerstreik ab dem 18. November mit einem „solidarischen Fasten“ im Ökumenischen Zentrum für Umwelt-, Friedens- und Eine-Welt-Arbeit in Berlin-Charlottenburg begleitet – bis zum Ende der Klimakonferenz. In unserer Presseerklärung heißt es: „Wir haben Enkelkinder. Für ihre Zukunft engagieren wir uns.“ Wir nahmen Bezug auf die Forderungen der EKD-Synode gegen die fortschreitende Erderwärmung und der Ökumenischen Weltversammlung von Busan nach weltweiter Klimagerechtigkeit. Auch an die Verhandler zur großen Koalition richteten wir uns brieflich. Wir mahnten Mut zu einer klimaschonenden Politik an. „Der Atomausstieg kann nicht Rückkehr zur Kohle bedeuten, sondern deutlicher Ausbau der erneuerbaren Energien.“Heute wissen wir: Der Weltklimagipfel ist gescheitert. Es gab keinen Fortschritt zur dringenden Reduzierung der Treibhausgase, nur ein kleines Zugeständnis: Der Ausgleichsfonds für die Opferländer des Klimawandels wurde aufgestockt.Weiterlesen
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Hungern nach Klimagerechtigkeit
Die UN-Klimakonferenz in Warschau erntete Kritik, weil sie keine wegweisenden Ergebnisse zum Schutz der Erde brachte. Zwei Berliner Pfarrer fasteten aus Solidarität mit dem philippinischen Delegierten, der in den Hungerstreik trat, um zum Handeln zu mahnen.