Der Bund Naturschutz (BN) und das Thünen-Institut für Biodiversität sind auf Hummelsuche. Über die „Hummel-Challenge“ sollen Bürgerinnen und Bürger in einer App möglichst viele Fotos von Hummeln sammeln und ihre Art bestimmen, teilte der BN mit. Das soll den Naturschützern mehr Erkenntnisse über die Hummelvielfalt und deren Verbreitung in Bayern und ganz Deutschland liefern. Der erste Aktionszeitraum läuft vom 20. März bis 9. April, der zweite startet am 20. Juni.
Die Technik dazu liefere Observation.org, die größte Naturmeldeplattform Europas und Kooperationspartner des BN. Sie ermögliche die Erfassung von Hummeln über die Webseite oder direkt im Gelände mithilfe der kostenlosen Smartphone-App „ObsIdentify“ mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten würden dann von Hummel-Experten überprüft. „Niemand braucht besondere Hummel-Artenkenntnis, um an dem Projekt mitzumachen. Die App hilft bei der Bestimmung und wir korrigieren die Beobachtung nur, falls die KI einen Fehler gemacht hat“, sagte Martina Gehret, Projektverantwortliche des BN.
Besonders beliebt bei Hummeln seien Pflanzen mit blauen und lilafarbenen Blüten wie beispielsweise Taubnessel, Knautien, Beinwell, Herzgespann, Distel oder Klee. „Hier sammeln sie Pollen und trinken Nektar. Dafür halten sie kurz still und man kann sie gut fotografieren“, sagte Sophie Ogan, Projektverantwortliche für die Hummel-Challenge am Thünen-Institut.
Weltweit gebe es über 250 Hummelarten. Davon seien 41 Arten in Deutschland bekannt. Studien der letzten Jahre zeigten, dass es immer weniger Hummeln gebe. Häufige Ursachen dafür seien Lebensraumverluste, aber auch Klimaveränderungen. Da Hummeln eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen spielten, seien sie für die Ernährungssicherheit von großer Bedeutung. Die Fotos der Hummel-Challenge lieferten daher eine wichtige Datengrundlage für die Forschung, sagte Ogan weiter. (00/0909/19.03.2024)