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Hohe Nachfrage nach gespendeten Schulsachen

Die Nachfrage nach gespendeten Schulmaterialien ist auch in diesem Jahr hoch. Viele diakonische Beratungsstellen unterstützten Familien zum Schulstart in die erste oder fünfte Klasse mit Ranzen, Rucksäcken, gefüllten Mäppchen oder Turnbeuteln, teilte die Diakonie Württemberg am Dienstag in Stuttgart mit. Gründe für die hohe Nachfrage sind laut Diakonie die Zunahme bedürftiger Familien, die hohen Preise für Schulranzen und die nicht ausreichenden Bildungs- und Teilhabepakete im Rahmen des Bürgergelds. Die meisten der Anfragenden würden Bürgergeld beziehen.

Es dürfe nicht sein, dass sich Familien das nötige Material für Schulbeginn und Schulwechsel nicht leisten könnten und es dafür Spendenprogramme brauche, sagte Oberkirchenrätin Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg. Für Ausflüge, Schullandheime oder Nachhilfe fielen weitere Kosten an. Es brauche „eine ausreichende Kindergrundsicherung und die Bündelung sozial- und familienpolitischer Leistungen“. Gesunde und gut ausgebildete Kinder hätten deutlich bessere Chancen, sich selbst ein Leben ohne Abhängigkeit von staatlichen Hilfen aufzubauen.

Die Diakonie betreibt in Württemberg über 50 Beratungsstellen. Einige Schulranzen-Aktionen sind bereits abgeschlossen. Im Landkreis Ludwigsburg hatte die Diakonie zusammen mit dem bundesweiten Tatort-Verein und der Kreissparkasse mehr als 760 Schulranzen und 140 Sporttaschen im Angebot. Das reichte nicht für alle Nachfragen aus. In Tuttlingen verteilte die Diakonie seit April 70 Schulranzen. Die Aktion läuft zusammen mit der Caritas, dem Jobcenter und dem Kinderschutzbund noch bis zum Schulstart. In Freudenstadt gibt es neben Ranzen und Sporttaschen auch Hefte, Stifte, Wasserfarben, Blöcke, Federmäppchen, Zirkel, Klebstoff, Lineal und andere Büroartikel. In Böblingen wurden 120 neue Schulranzen an Kinder aus einkommensschwachen Familien verteilt. (1604/16.07.2024)