Die Entwicklung von Hitzeschutzplänen ist in Hessen und Rheinland-Pfalz unterschiedlich vorangeschritten. Während die Landesregierung in Hessen im vergangenen Februar einen solchen Plan vorgelegt hat, hat die in Rheinland-Pfalz im Juli die Entwicklung eines Plans bis spätestens 2025 angekündigt.
Ziel des Hessischen Hitzeaktionsplans (HHAP) ist es, den Hitze- und UV-Schutz zwischen Bad Karlshafen und Neckarsteinach zu verbessern und Gesundheitsschäden oder gar Todesfälle zu vermeiden. Der Aktionsplan werde regelmäßig evaluiert „und bei Bedarf vor dem nächsten Sommer angepasst“, teilte das Sozialministerium in Wiesbaden dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.
Zentraler Bestandteil des HHAP ist ein Hitzewarnsystem. Es basiert auf den Hitzewarnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und sieht amtliche Warnungen für den aktuellen und den Folgetag inklusive der wahrscheinlichen Belastung am Tag und in der Nacht vor. Zur Verbreitung der Meldungen soll die kostenlose Warn-App des Landes, „hessenWARN“, genutzt werden.
Laut Sozialministerium sind bereits Infoschreiben für Kliniken und Praxen zum Thema Hitze sowie Empfehlungen für die Pflege und Betreuung in der Häuslichkeit erstellt und versendet worden. „Um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen, wurden Verhaltenstipps bei großer Hitze in verschiedene Sprachen und auch in Leichte Sprache übersetzt“, berichtete das Ministerium weiter.
Beschäftigte der Gesundheits- und Sozialsysteme sollen in Hitzeaktionspläne eingebunden und ihre Aus-, Fort- und Weiterbildung entsprechend angepasst werden. Weiter sollen Verhaltenstipps zum Schutz vor Hitze und UV-Strahlung ganzjährig auf der Internetseite des Sozialministeriums einsehbar sein. Eine Stelle im Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege soll die hitzebedingte Sterblichkeit überwachen.
Der Klimawandel und die zunehmende Belastung durch Hitze ist nach Angaben der rheinland-pfälzischen Landesregierung „eine große Herausforderung und eine Gefahr für die Menschen und die Umwelt“. Das Robert-Koch-Institut gehe von rund 4.500 hitzebedingten Todesfällen im vergangenen Jahr aus. Die Landesregierung erarbeite deshalb einen „Hitzeaktionsplan“ bis 2025 aufgrund der Handlungsempfehlungen des Bundesumweltministeriums. Der Plan ziele darauf, dass Warnmeldungen des DWD schnell an alle Ministerien, Kommunen und Einrichtungen weitergegeben werden.
Das rheinland-pfälzische „Impulspapier“ für den Plan sieht vor, dass die Ministerien, die nachgeordneten Behörden und Einrichtungen den Newsletter des Deutschen Wetterdienstes abonnieren. Dessen Warnmeldungen sollen darüber hinaus durch das „Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz“ an die Ministerien weitergegeben werden. Diese sollen dann Kommunen und Einrichtungen, wie Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen, Maßnahmen empfehlen. Das Kompetenzzentrum werde Beratung anbieten. Verpflichtende Anweisungen werde es nicht geben, teilte das Gesundheitsministerium dem epd mit.