Wer sich vor Hitze schützen will, erhält von zahlreichen staatlichen und privaten Stellen Unterstützung. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse etwa empfehlen an heißen Tagen leichte Kost. Hierzu zählten insbesondere Beeren, Gurken oder Zucchini. Außerdem sei es ratsam, sich zu kühleren Tageszeiten zu bewegen, etwa in Form eines Spaziergangs, Yoga im Schatten oder eine Runde Schwimmen. Anlass ist der heutige Hitzeaktionstag.
Der Verband der Deutschen Mineralbrunnen riet dazu, bei Hitze bis zu drei Liter Flüssigkeit am Tag zu trinken. Das solle möglichst rechtzeitig geschehen: Denn wenn sich das Durstgefühl einstelle, habe der Körper bereits ein bis zwei Prozent seines Körpergewichts an Wasser verloren. Schon zu diesem Zeitpunkt könnten Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung eingeschränkt sein.
Europa erhitzt sich am schnellsten
Die Bundesärztekammer warnte, dass Europa der Kontinent sei, der sich am schnellsten erwärme. Der Temperaturanstieg betrage fast das Doppelte des weltweiten Anstiegs. Gleichzeitig lebten hier aufgrund der demographischen Entwicklungen deutlich mehr Risikopersonen als auf anderen Kontinenten. Deutschland sei hierauf nur unzureichend vorbereitet.
Besonders alte, kranke und arme Menschen spüren die negativen Folgen der Hitze, erklärte der Paritätische Gesamtverband. Der Sozialverband forderte mehr staatliche Unterstützung, etwa um Krankenhäuser und Altenheime entsprechend baulich anzupassen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen appellierte an die Politik, Hitzeschutzpläne für alle Pflegeeinrichtungen zur Verfügung zu stellen.
Obdachlose besonders stark betroffen
Die Diakonie Hamburg forderte mehr Hitzeschutz für obdachlose Menschen. Hierzu zählt sie etwa den Ausbau öffentlicher Brunnen, mehr klimatisierte Räume und die Ausgabe von Sonnencreme.
Für Lehrer, Pfleger, Erzieher und Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen bietet das Bundesministerium für Öffentliche Gesundheit kostenlose “praxisnahe Materialien” zum Umgang mit der Hitze.
Hilfe speziell für Pfleger bieten der Verband der Ersatzkassen sowie die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit KLUG. Für Sportler haben das Bundesministerium für Gesundheit, der Deutsche Olympische Sportbund und KLUG einen Plan für Schutz vor Hitze entwickelt. Dieser sieht vor, Hitzeorientierungspläne für Sportstätten zu erstellen, Wettkämpfe nach festgelegten Kriterien bei extremer Hitze abzusagen oder zu verschieben und Schattenplätze für Sportpausen zu organisieren.