Die historischen Schiffshebewerke im brandenburgischen Niederfinow bei Eberswalde und im nordrhein-westfälischen Waltrop feiern am Wochenende ihre Jubiläen. Die Anlage Henrichenburg, heute ein Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, ging vor 125 Jahren in Betrieb. Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde vor 90 Jahren in Betrieb genommen und ist weiter im Einsatz. Dort werde am Samstag der zweite brandenburgische Tag der Industriekultur eröffnet, teilte das Kulturministerium am Donnerstag in Potsdam mit. Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) werde ein Grußwort halten.
Der Tag der Industriekultur in Brandenburg lädt den Angaben zufolge von der Prignitz bis ins Lausitzer Seenland zu Sonderführungen, Ausstellungen, Lesungen, kreativen Workshops und Mitmachangeboten ein. Damit würden Einblicke in Brandenburgs vielfältige Industriekultur geboten, hieß es. Auch Besuche in sonst verschlossenen Industrieanlagen und Fahrten mit historischen Bahnen sind möglich.
Niederfinow feiert am Samstag sein Jubiläumsfest unter anderem mit kostenlosen Schiffsrundfahrten. Die Anlage ging nach Betreiberangaben am 21. März 1934 in Betrieb und ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Direkt daneben wurde am 4. Oktober 2022 ein modernes Schiffshebewerk eröffnet. Beide Bauwerke seien parallel in Betrieb und bildeten gemeinsam mit dem vor 110 Jahren eröffneten Oder-Havel-Kanal, den historischen Schleusentreppen und dem mehr als 400 Jahre alten Finowkanal, „ein weltweit einzigartiges Ensemble der Ingenieurskunst und des Wasserbaus“, hieß es.