Deutschlands historische Parks sind im Klimastress. Nach dem am Freitag vorgelegten Klima-Parkschadensbericht der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sind 59 Prozent aller Bäume in den untersuchten Parks beeinträchtigt. „Wir müssen viel konsequenter handeln, damit die Lage nicht noch schlimmer wird“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde am Freitag in Osnabrück. Es drohten „tiefgreifende Veränderungen für Mensch, Natur und Kulturgut“. Für die Studie wurden laut Mitteilung unter anderem multispektrale Erdbeobachtungsdaten von Satelliten der ESA-Raumfahrtmission Sentinel-2 ausgewertet.
Grundlage des von Forscherinnen und Forschern der TU Berlin erstellten Reports über den Ist-Zustand 2022 waren den Angaben zufolge Untersuchungen für die Jahre 2018 bis 2020, die von Hitzeperioden und Orkanen geprägt waren. Die Studie skizziere die Auswirkungen auf 62 Parkanlagen in elf Bundesländern. Demnach waren von den 157.323 erfassten Bäumen 64.202 Exemplare (rund 41 Prozent) vital und kaum beeinträchtigt, indes waren 78.522 Bäume (50 Prozent) leicht bis mittelstark betroffen. 14.598 Gehölze (9 Prozent) wiederum waren den Angaben zufolge schwer beschädigt oder tot.
Besonders betroffen mit einem Anteil von 90 bis 100 Prozent geschädigter Bäume waren laut Stiftung Parks im thüringischen Liebenstein, in Wiesbaden, in Lichtenwalde (Landkreis Mittelsachsen) sowie der Jenischpark in Hamburg und Park Schönfeld in Kassel. Überdies habe die Studie ergeben, dass fremdländische Baumarten mit dem Klimastress besser zurechtkommen als heimische Pflanzen.