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Historische Grabanlagen vor Verfall gerettet

Auf den Berliner Friedhöfen am Halleschen Tor sind 48 denkmalgeschützte Grabanlagen vor dem Verfall gerettet worden. Die Gesamtkosten lagen bei rund 1,57 Millionen Euro, wie der Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte, Tillmann Wagner, am Dienstag zum Abschluss der achtjährigen Bauarbeiten erklärte.

Unter den elf Mausoleen und 37 Wandgräbern sind historisch wertvolle Grabbauten wie das Mausoleum der Familie Alfons Fischer aus den Jahren 1892/93 und das von 1906 bis 1909 errichtete Mausoleum der Familie Carl Krause. Berlins Landesdenkmalkonservator Christoph Rauhut sprach von einer „Erfolgsgeschichte“ zum Erhalt wichtigen Kulturerbes. Dabei verwies er auf die ökologische wie kulturelle Bedeutung der historischen Innenstadtfriedhöfe.

Das Landesdenkmalamt beteiligte sich an der Restaurierung mit rund einem Drittel der Kosten (510.000 Euro). Rund 622.000 Euro kamen vom Friedhofsverband, weitere 440.000 Euro von der Bundesregierung.

Die restaurierten Grabanlagen befinden sich auf dem Friedhof Jerusalem III in Berlin-Kreuzberg am Mehringdamm. Insgesamt gibt es dort sechs nebeneinander liegende Friedhöfe. Der älteste, der Dreifaltigkeitsfriedhof I, wurde bereits 1735 angelegt. Sie gehören zu den prominentesten Friedhöfen Berlins. Auf ihnen befinden sich mehr als 30 Ehrengräber des Landes, unter anderem von dem Schriftsteller E.T.A. Hoffmann (1776-1822), dem Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) und dem Deutsche Bank-Mitgründer Adelbert Delbrück (1822-1890). Zum Evangelischen Friedhofsverband gehören mehr als 40 Friedhöfe.