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“Himmelsstürmer” im Münchner DG-Kunstraum

Kunst setzt sich immer auch mit existenziellen Fragen des Menschen auseinander. Einen Ort dafür bietet die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst in ihrer neuen Ausstellung.

Die Deutsche Gesellschaft (DG) für christliche Kunst präsentiert in der Reihe “Doppelpass” die Sonderausstellung “Himmelsstürmer”. Vom 31. Januar bis 27. März sind im DG-Kunstraum in der Münchner Innenstadt Werke von Frenzy Höhne und Peter Kees zu sehen, die gesellschaftliche Prozesse auf feinsinnige Art dekonstruieren, wie es in der Ankündigung heißt. Die Arbeiten der beiden Konzeptkünstler verbänden die Fähigkeit, Alltagsobjekte und Botschaften so zu transformieren, dass sie die Absurditäten der Gesellschaft des “Höher, Schneller, Weiter” entlarvten.

Mit subtilen Verweisen auf Mythologie, Konsumkultur und gesellschaftlichen Zwängen öffneten die Werke von Höhne und Kees einen Raum, in dem die Balance zwischen Fortschritt und Hybris neu verhandelt werde, heißt es. So entstehe ein vielschichtiger Dialog zwischen humorvollen Alltagsbildern und monumentalen Symbolen. Dieser lade dazu ein, den scheinbar grenzenlosen Höhenflug der Zeit kritisch zu betrachten.

Die 1975 in Dresden geborene Höhne studierte Philosophie an der Leibniz-Universität Hannover und Freie Kunst mit Diplom an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Zudem war sie Meisterschülerin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

Der aus Bayreuth stammende Kees lebt und arbeitet in Berlin und Bayern. Er sieht sich laut seiner Internetseite als Chronist und Vermesser gesellschaftlicher und menschlicher Phänomene. Bisher waren seine Arbeiten unter anderem in La Capella Barcelona (Spanien), im PAN Palazzo delle Arti Napoli (Italien), in der Neuen Nationalgalerie Berlin, im Berliner Martin-Gropius-Bau, am Kunsthaus Bregenz (Österreich) und beim Kunstfest Weimar zu sehen.

Parallel ist auf der Empore der DG-Galerie eine Ausstellung zur wechselvollen Geschichte des Vereins in den Jahren 1933 bis 1955 zu sehen. Gezeigt würden Originaldokumente aus dem Archiv, die bisher unveröffentlichte Einblicke ermöglichten.

Die DG wurde eigenen Angaben zufolge 1893 als überregionale, gemeinnützige und unabhängige Kultureinrichtung gegründet. Alle Aktivitäten des Vereins seien verbunden durch die Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen des Menschen. In seinem Kunstraum werden pro Jahr vier bis fünf Ausstellungen, gezeigt, dazu kommen Vortragsreihen, Künstlergespräche, Konzerte und Lesungen.