Die Zahl der Flüchtlinge weltweit steigt seit Jahren – zuletzt auf 117 Millionen. Doch die meisten sind im eigenen Land auf der Flucht. Aus Sicht von Hilfsorganisationen werden sie viel zu oft vergessen.
Hilfsorganisationen erinnern an das Leid und die Schwierigkeiten der etwa 68 Millionen Binnenvertriebenen weltweit. Die Zahl der Menschen, die im eigenen Land auf der Flucht seien, sei dramatisch und werde viel zu oft vergessen, betonten Mitglieder des Bündnisses Aktion Deutschland hilft am Montag. Die Zahl der Binnenvertriebenen hat laut der zuständigen Genfer Beobachtungsstelle im vergangenen Jahr ein Allzeithoch erreicht. Am 20. Juni erinnert der Weltflüchtlingstag an Geflüchtete im In- und Ausland.
Davide Starke von AWO International berichtete über die Lage der Binnenflüchtlinge in der Ukraine. Insbesondere die Suche nach einer Wohnung und Arbeit seien sehr schwierig. Jeder Zehnte sei im Land auf der Flucht, so Starke. In der Ostukraine seien viele seit einem Jahrzehnt vertrieben. Seit Beginn des Krieges sei die Zahl jedoch enorm gestiegen. Sie hofften immer noch, zurückkehren zu können. “Die sitzen auf gepackten Koffern”, so Starke.
In Syrien, so Mirna Abboud von der Hilfsorganisation Help, seien etwa sieben Millionen Menschen seit Jahren auf der Flucht. Viele seien bereits mehrfach vertrieben worden. Ihnen fehle es an Unterstützung. Sie fänden keine Wohnung oder Arbeit und müssten oftmals innerhalb einer völlig anderen ethnischen Gruppierung ein neues Leben beginnen.
Die Hilfsorganisation Congolese Families for Joy, die in der Demokratischen Republik Kongo arbeitet, verwies auf die besonders herausfordernde Situation für Frauen und Kinder, vor allem unbegleitete Minderjährige.