Papua-Neuguinea? Wo liegt das eigentlich? Und was ist da gerade los? Bald reist der Papst dorthin. Und viele Menschen, die besonders unter dem Klimawandel leiden, hoffen, dass er sie vor Vergessen und Ignoranz bewahrt.
Anders als in vielen Industriestaaten merken die Menschen in Papua-Neuguinea fast täglich am eigenen Leib, was Klimawandel bedeutet. Darauf macht das katholische Hilfswerk missio Aachen aufmerksam. “Die Menschen, die durch ihre Lebensweise am wenigsten zum Klimawandel beitragen, leiden am meisten darunter. Das ist die traurige Wahrheit”, betonte misso-Präsident Dirk Bingener im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) nach seinem Besuch in dem Inselstaat im Pazifik.
Erst im Mai seien rund 2.000 Menschen nach einem Erdrutsch unter Schlamm und Geröll gestorben, fügte er hinzu: “Die Folgen des Klimawandels sind in Papua-Neuguinea nicht abstrakt, sie sind unmittelbar und gefährden das Leben von Menschen.” Kleinere Inseln seien durch einen steigenden Meeresspiegel vom Untergang bedroht, und “die Küsten größerer Inseln erodieren. Land geht verloren, Menschen müssen fliehen.”
Eindringendes Meerwasser zerstöre zudem viele Nutzpflanzen und lasse Trinkwasserbrunnen versalzen. Und Extremwetterereignisse wie starke Regenfälle nähmen immer weiter zu, was dann zu solchen Schlammlawinen wie im Mai führe. Das Beispiel zeige, wie wichtig es sei, weltweit viel mehr zu tun gegen den Klimawandel und seine Folgen.
Die zehn Millionen Menschen in Papua-Neuguinea, wohin Papst Franziskus Anfang September reisen wird, haben laut Bingener noch viele weitere Probleme im Alltag: “Es gibt kaum Straßen. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung ist schwierig. Gewalt ist stark verbreitet, besonders gegen Frauen.”
Die katholische Kirche vor Ort verstehe sich daher als politische Mahnerin und Anwältin der Schwächsten: “Ordensfrauen und katholische Frauenverbände organisieren beispielsweise Schutzhäuser für Frauen und Kinder. Sie helfen auch den Frauen, die der angeblichen Hexerei bezichtigt werden.”