Auch wenn Christen im Irak gerade keiner offenen Gewalt ausgesetzt sind, beunruhigen sie die Konflikte im Nahen Osten. Damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist, braucht es einem Erzbischof zufolge vor allem eines.
Christen im Irak sorgen sich nach Angaben des katholischen Hilfswerks “Kirche in Not” angesichts der aktuellen Konflikte im Libanon, im Gazastreifen und anderswo im Nahen Osten. “Die Christen sind immer betroffen”, erklärte der syrisch-katholische Erzbischof von Adiabene, Nizar Semaan, wie das Hilfswerk am Donnerstag in München mitteilte. Diese Konflikte machten deutlich, dass Christen “in solchen Situationen oft zur Zielscheibe von Fundamentalisten oder zu Kollateralzielen in den Kriegen anderer werden”, ergänzte der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil, Bashar Warda.
Die Erzbischöfe äußerten sich bei einer Pressekonferenz von “Kirche in Not” zum 10. Jahrestag der Eroberung mehrheitlich christlich geprägter Gebiete durch den “Islamischen Staat” (IS) in der Ninive-Ebene am 6. August 2014.
Die Christen seien im Irak aktuell keiner offenen Gewalt ausgesetzt und der IS stelle keine ernsthafte Bedrohung mehr da, hieß es weiter. Viele schiitische Muslime wollten allerdings auch keine Christen im Land haben. Ein wichtiger Schlüssel für ein gemeinsames Zusammenleben sei Bildung, so Erzbischof Warda. Deshalb habe die Kirche in Zusammenarbeit mit “Kirche in Not” bereits viel in diesen Bereich investiert.