Hamburg. An der Universität Hamburg wohnen künftig alle Götter unter einem Dach. Geplant ist, sämtliche Fachbereiche und Einrichtungen, die sich mit Religion oder Theologie befassen, in räumlicher Nähe zueinander unterzubringen, bestätigte Uni-Pressesprecherin Merel Neuheuser auf epd-Anfrage. Dafür wurden rund 8.000 Quadratmeter in der ehemaligen Oberpostdirektion im Gorch-Fock-Wall 5-7 angemietet. Dorthin umziehen sollen Ende März dieses Jahres der Fachbereich Evangelische Theologie, das katholische Institut und die Akademie der Weltreligionen.
Das um 1900 errichtete, denkmalgeschützte Gebäude soll auch der Hamburg Research Academy (HRA) und dem Institut für Deutsche Gebärdensprache Unterkunft bieten. Erst vor wenigen Jahren wurde der kaiserliche Repräsentationsbau komplett saniert und modernisiert. "Für die meisten künftigen Nutzer bedeutet dies eine immense Verbesserung der Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung", sagte Neuheuser. Es handele sich um eine "sehr zentrale und attraktive Wirkungsstätte mit qualitativ hochwertigen Flächen". Der zentrale Campus der Universität (Von-Melle-Park) ist per Bus in einer Viertelstunde erreichbar, Radfahrer schaffen es in sieben Minuten. Fußgänger sind rund 20 Minuten unterwegs.
Rund 130 Mitarbeiter betroffen
Einen Namen für den neuen Komplex gebe es noch nicht, sagte Neuheuser. Doch "Campus der Religionen" werde er mit Sicherheit nicht heißen – schließlich sei ein Gebäude kein Campus. Das bisherige Gebäude der Theologen in der Sedanstraße soll künftig von der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) genutzt werden.
Umziehen werden insgesamt rund 130 Mitarbeiter der Universität. Beim Fachbereich Ev. Theologie stehen 64 Namen auf der Umzugsliste, bei der Akademie der Weltreligionen sind es etwa 25. Im katholischen Institut sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Größter Partner in der künftigen WG der Religionen ist demnach der Fachbereich Ev. Theologie. Zu ihm gehören auch die Arbeitsstellen "Kirche und Gemeinwesen" sowie die "Theologie der Friedenskirchen".