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Hessische Kirchenleitende trauern um Papst

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, haben den am Montag verstorbenen Papst Franziskus für sein Eintreten für den Frieden gewürdigt. Tietz nannte ihn einen „demütigen und bescheidenen Kämpfer für Frieden und soziale Gerechtigkeit“, teilte die EKHN am Montag in Darmstadt mit. Er sei ein Vorbild „für eine Ökumene des Handelns“ gewesen.

Tietz sah in Franziskus den Angaben zufolge einen Impulsgeber für Reformansätze in der katholischen Weltkirche. Er habe dem synodalen Denken Raum verschafft. Die evangelischen Christinnen und Christen in Hessen-Nassau seien in der Trauer über Franziskus in Gedanken und Gebeten „mit unseren römisch-katholischen Geschwistern verbunden“, sagte die Kirchenpräsidentin und sprach den Bischöfen der benachbarten Bistümer der EKHN, Bischof Georg Bätzing in Limburg und Bischof Peter Kohlgraf in Mainz, ihre Anteilnahme aus.

Bischöfin Hofmann habe ihr Beileid in einem Brief an die katholischen Bischöfe in Hessen und Thüringen ausgedrückt, teilte die EKKW am Montag in Kassel mit. Der letzte Auftritt des Papstes am Ostersonntag sei ein starkes Vermächtnis mit seiner Mahnung zum ernsthaften Willen zum Frieden in den Kriegen dieser Tage gewesen. Sein Tod am Ostermontag unterstreiche den christlichen Glauben an die Auferstehung. „Er geht jetzt dem Auferstandenen entgegen“, sagte die Bischöfin.

Mit seiner Enzyklika „Laudato si“ habe erstmals ein Papst die ökologische Bedrohung als Menschheitskrise erkannt und ausführlich beschrieben, erinnerte Bischöfin Hofmann. Papst Franziskus habe es als wesentlichen und unverzichtbaren Teil des Glaubens verstanden, ein Verhältnis zur Schöpfung als einem gemeinsamen Haus zu entwickeln „und so den Lebensraum aller zu schützen“, betonte Hofmann.