Das mehr als 350 Jahre alte Präparat eines Heringshais ist zurück in der Stralsunder evangelischen Nikolaikirche. Das Präparat sei am Deutschen Meeresmuseum aufwändig restauriert worden, teilte der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern am Freitag in Rostock mit. Historischen Belegen zufolge war der Heringshai im November 1670 bei einer Sturmflut in die Stadt gespült worden. Das Präparat ist laut Mitteilung 1,40 Meter groß. Unklar sei, wann genau es angefertigt wurde, hieß es. In der Nikolaikirche hänge es wahrscheinlich seit mehreren hundert Jahren.
„Durch die Eintrocknung sieht er ein bisschen aus, wie wenn er aus dem Gruselkabinett kommen würde“, sagte Lena Müller, Leiterin der Präparation am Deutschen Meeresmuseum. Das Präparat habe einige Löcher gehabt, die von Insektenfraß herrührten. Lena Müller habe ihn mit Fischleim behandelt, so sei nun die gesamte Oberfläche stabilisiert. „Im 17. Jahrhundert gab es noch keine professionelle Tierpräparation und Autodidakten versuchten, mit einfachen Mitteln Tiere lebensnah zu konservieren“, erklärte Müller. Nach der Reinigung und Fixierung sei der Heringshai jetzt bereit, weitere Jahrhunderte in der Nikolaikirche ausgestellt zu werden.
Heringshaie werden bis zu drei Meter groß und bis zu 200 Kilogramm schwer. In ihrem Aussehen ähneln sie dem Weißen Hai. Sie leben hauptsächlich in der Nordsee, im Atlantik, im Mittelmeer und im Südpazifik, gelangen jedoch gelegentlich auch in die Ostsee.