Private Öl- und Gasheizungen in Baden-Württemberg haben im Jahr 2023 rund 10,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Dieser Wert entspricht mehr als drei Vierteln der gesamten Emissionen im Gebäudesektor und 17,1 Prozent des gesamten Treibhausgasausstoßes des Landes, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme des Umweltministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht.
Zwischen 2018 und 2022 ging die Zahl der Haushalte mit Ölheizung zwar um 89.000 zurück. Im selben Zeitraum stieg jedoch die Zahl der Gasheizungen um 67.000 an. Ein bundesweiter Vergleich zeigt, dass Baden-Württemberg damit im nationalen Trend liegt. Laut der Studie „Wie heizt Deutschland?“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist die Gasheizung auch 2024 mit einem Anteil von rund 56 Prozent das bei weitem dominanteste Heizsystem in Deutschland. Heizöl folgt mit etwa 17 Prozent.
Ein gegenläufiger Trend zeigt sich im Neubau in Baden-Württemberg. Fast drei Viertel der im Jahr 2023 fertiggestellten Wohngebäude werden mit einer Wärmepumpe beheizt. Gasheizungen kommen nur noch in 13 Prozent der Neubauten zum Einsatz. Ölheizungen spielen mit einem Anteil von unter einem Prozent praktisch keine Rolle mehr.
Das Land hat sich gesetzlich verpflichtet, die Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 um 49 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die Regierung räumt in ihrer Stellungnahme jedoch ein, dass ihr für zentrale Bereiche genaue Daten fehlen. So liegen keine belastbaren Zahlen vor, wie viele Heizungen in den vergangenen Jahren im Gebäudebestand tatsächlich ausgetauscht wurden. (1504/24.06.2025)