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Haus der Geschichte in Bonn öffnet wieder – Neue Dauerausstellung

Das Haus der Geschichte in Bonn zählt zu den großen Publikumsmagneten der Museumslandschaft. Am Dienstag eröffnet es seine neue Dauerausstellung. Geboten wird ein frischer Blick auf die Historie der Bundesrepublik.

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn eröffnet am Dienstag seine neue Dauerausstellung. Sie wurde seit September 2024 komplett umgebaut und überarbeitet, um den Besuchern einen frischen und aktuelleren Blick auf die Geschichte der Bundesrepublik zu geben. Gezeigt werden unter dem Titel “Du bist Teil der Geschichte – Deutschland seit 1945” mehr als 3.800 Objekte.

Der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, Harald Biermann, erläuterte im Vorfeld, in der alten Dauerausstellung sei für die Jahre von 1945 bis 1949 genauso viel Platz wie für die Zeit von 1990 bis heute gewesen. “Wir wollen die Taktung verändern und mehr Fläche haben für Themen wie Corona, Migration, Queerness, Digitalisierung, Globalisierung, den Klimawandel und die Lebenswelt der vergangenen 30 Jahre.”

Zahlreiche interaktive Medienangebote, digitale Formate und partizipative Stationen sollen die Besucherinnen und Besucher künftig einladen, sich selbst in der Geschichte zu verorten. “Wir möchten zeigen, wie Geschichte entsteht – und wie jede und jeder sie in einem demokratischen Rechtsstaat durch das eigene Handeln prägt”, betonte Biermann. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer erklärte im Vorfeld, die neue Dauerausstellung sei ein Meilenstein moderner Erinnerungskultur. Sie sei “mutig in ihrer ästhetischen Sprache und offen für die Dialoge unserer Zeit”.

Die Ausstellung führt durch fünf klar strukturierte Zeiträume: Nachkriegszeit, deutsche Teilung, Wiedervereinigung, vereintes Deutschland seit 1990 sowie die Geschichtswerkstatt “Heute”. Die Geschichtswerkstatt “Heute” soll aktuelle Themen und gesellschaftliche Debatten aufgreifen und zeigen, wie Geschichte im Moment entsteht.

Rund 3.800 Exponate machen Zeitgeschichte erlebbar: ein selbstgebautes Fluchtflugzeug, eine Puppenwiege aus der Nachkriegszeit, der Ford Transit einer Einwandererfamilie oder ein Baumhaus aus der Umweltbewegung. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur politische Entscheidungen oder gesellschaftliche Debatten, sondern Menschen und ihre Geschichten. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten von ihrem Leben im geteilten und im wiedervereinten Deutschland.

Das Haus der Geschichte in Bonn zieht normalerweiserund 850.000 Besucher pro Jahr an und gehört damit zu den meistbesuchten Museen Deutschlands. In der Corona-Zeit und durch den Umbau wurden geringere Zahlen registriert. 2024 waren es rund 600.000.